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Eine unterbrochene Reise
Im Rahmen seines Ethnologiestudiums hatte Immanuel sich auf Süd-Asien und Indien spezialisiert und ist dort viel rumgereist. Doch mit der Zeit wollte er andere Regionen der Welt kennenlernen und hat festgestellt über viele Länder große Wissenslücken zu haben. Äthiopien war für ihn ein solches Land. Durch seine Leidenschaft für Reggae und die Rastafari-Kultur, hatte sich Immanuel bereits im Teenageralter ein wenig mit der Geschichte Äthiopiens befasst. Das wollte er nun vertiefen, indem er beschloß, das Land zu bereisen.
Äthiopien wurde mit Liberia als einziges Land in Afrika nie kolonisiert. Es wurde zwar von Italien unter Mussolini besetzt, konnte sich aber durch die geographischen Gegenbenheiten militärisch gut wehren. Außerdem war das Land als eine der ältesten Nationen der Welt schwer zu spalten. Seine Geschichte reicht bis 3000 Jahre zurück, sodass die nationale Identität sehr stark ausgeprägt ist.
Immanuel hat die Kaiserstadt Konda besichtigt. Dort gibt es sehr eindrückliche mittelalterliche Paläste. "Wenn man das sieht, bekommt man einen Eindruck, wie unterrepräsentiert afrikanische Geschichte in Europa ist", sagt Immanuel. Dann hat er sich auch noch Kloster angeschaut, weil er die äthiopisch-orthodoxe Kirche sehr spannend findet. Bei der Art wie Menschen dort Beten, hat er auch einige jüdischen Einflüsse beobachten können.
Immanuel war zur orthodoxen Fastenzeit im Land. Die ging von mitte Januar bis Ostern. Bevor sie begann wurde überall sehr viel Fleisch verkauft, weil die Händler ihre Fleischprodukte noch schnell loswerden mussten. Die äthiopischen Christen fasten aber auch das ganze Jahr über an zwei Tagen in der Woche, an denen nur vegan gegessen wird. Das Verhältnis der Glaubensrichtungen in Äthiopien liegt bei 40% Orthodoxen, 20% protestantische Evangelikale und 40% Muslime.
Nach der Reise in Äthiopien ist Immanuel weiter nach Kenia gefahren und musste dort wegen Corona in einer Aktion vom auswärtigen Amt zurückgeflogen werden. In Kenia wurde die Situation sehr schnell relativ angespannt, vor allem für asiatische und europäische TouristInnen.
Mehr zur Rastafari-Kultur, zur Geschichte Äthiopiens und zu ethnische Spannungen im Land im Beitrag:
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