Politik & Gesellschaft, Infos und Regionales
flinta*-ratschlag
Beiträge & Artikel
Fem*Rasant 10.11.22 17 Uhr
In dieser 1. Ausgabe von Fem*Rasant werde ich von einer Konferenz berichten, die am letzten Wochenende in Berlin auf dem Gelände der Technischen Universität unter folgendem Motto stattfand:
“Unsere Revolution -Das Leben befreien- 2. Internationale Konferenz”
Mehr als 700 Teilnehmende aus 50 Ländern waren auf dieser Konferenz anwesend, um sich im Sinne der Frauenbewegung im Kampf gegen Faschismus, Kapitalismus, Fundamentalismus und das Patriarchat auszutauschen.
Ziel der Zusammenkunft, die maßgeblich von der Kurdischen Frauenbewegung organisiert und mitgetragen wurde, ist der Aufbau eines Demokratischen Weltfrauenkonförderalismus als Antwort auf die kontinuierliche Ausbeutung und Unterdrückung unserer Gesellschaften durch das kapitalistische Patriarchat.
Das es Alternativen gibt, zeigt seit nunmehr 10 Jahren die Revolution in Rojava. Es ist möglich, ein politisches und gesellschaftliches System aufzubauen, dass auf der Autonomie der Frauen in allen Lebensbereichen basiert.
Wichtig bleibt es, aktiv ein Netzwerk des Widerstandes zu knüpfen und Wege, Methoden und Perspektiven aufzuzeigen, die den Bedingungen, Qualitäten und Bedürfnissen unserer Zeit gerecht werden.
Ich habe sowohl mit Organisator*innen als auch Referent*innen sprechen können und möchte Euch in unserer Sendung einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Themen dieser Konferenz geben.
Anbei noch eine kleine inhaltliche Zusammenfassung des in der Sendung laufenden Redebeitrags von Aura Lolita Chávez, einer Angehörigen der Maya von Ixem Ulew (fälschlicherweise Guatemala genannt):
Aura Lolita Chávez spricht davon, dass der Glaube an eine kulturelle Vorherrschaft und die Eine absolute Wahrheit in Europa dazu führt, dass die Europäer*innen andere Menschen nicht erkennen können, dass sie ihre eigene Spiritualität nicht erkennen. Dabei könnten sie von den Anderen lernen! Sie berichtet, dass alle kosmischen Dinge ihre eigene Spiritualität besitzen, weil ihnen ihre spezifischen Lebensmodelle inne wohnen. Des Weiteren erzählt sie, wie sie durch ihre Großmütter verändert wurde, die ihr Wissen weitergegeben haben. Dazu gehört, dass es nicht einen vorherrschenden Gott wie im Christentum gibt, sondern Energien da sind, dass die Menschen selbst Energie sind und somit plurale Wesen, weder Männer noch Frauen. Daher können wir Männer, Frauen, Transvestiten, Lesben und alle möglichen Ausprägungen sein. Durch diese Spiritualität wird die Verbindung zur Erde und zu den Mondzyklen hergestellt und dies vernetzt uns mit der Welt und führt zu einer Entpatriarchalisierung und Entkolonialisierung unserer Zeit. Diese spirituelle Verbindung mit dem Mond, der Erde, der Luft, den Bergen ist heilig und dadurch sind wir heilig. Aura Lolita Chávez geht auch darauf ein, wie wichtig unsere Verbindung zu unseren Vorfahren ist, egal wo auf der Welt wir leben, denn durch diese Verbindung weben wir die Gegenwart und Zukunft. Sie ruft dazu auf: aufzuwachen und im Bewusstsein, die Erinnerung unserer Großmütter in uns zu tragen, den Horizont, einen feministischen Horizont zu weben. Denn dies ist unser Ausdruck des Jahrtausends. Wir werden weiter existieren, wir werden erblühen! Das Patriarchat wird fallen, dies ist gewiss!
Audio
some impressions from different speeches
conference_impressions.mp3
Interview with the Indian feminist activist Kavita Krishan
Interview_K_Krishan_.mp3
KATEGORIEN
