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Adriana Stern: Gewalt gegen Kinder und ihre Folgen
Ein Mädchen findet sich in einer fremden Stadt in einer Telefon-Zelle wieder. Sie ist verwirrt, angsterfüllt. Sie versucht, jemanden anzurufen. Der Kontaktversuch mißlingt, ihr wird schwarz vor Augen. An ihrer Stelle erscheint ein Junge in der Telefonzelle.
Der Beginn eines Fantasy-Thrillers? Einer der schaurigen Romane, die immer mehr Umsätze verzeichnen?
Mitnichten. So beginnt der Roman ‘Hannah und die Anderen‘ von Adriana Stern. Auch wenn dieses Buch den Fantasy-Romanen an Spannung in nichts nachsteht – hier geht es um etwas durchaus Reales. Um an der unfassbaren Gewalt, die sie in ihrem Elternhaus erfahren mußte, nicht völlig zu zerbrechen, hat dieses Mädchen eine multiple Persönlichkeit entwickelt: sie ist viele in einem Körper.
Anläßlich des Aktionstages gegen Gewalt gegen Frauen am 25.11.2011 unterhielten wir uns per Telefon mit der Autorin Adriana Stern. Als Sozialarbeiterin kennt sie viele Schicksale von Kindern und Jugendlichen mit Gewalterfahrungen. In dem Mädchenhaus , in dem sie arbeitete, suchten auch multiple Mädchen Zuflucht. Wir sprachen über das Phänomen der Multiplen Persönlichkeit, über die Gewalt, der allzu viele Kinder ausgesetzt sind und über Möglichkeiten der Hilfe:
Adriana Stern ist nicht nur Autorin und Sozialarbeiterin, sie ist auch Liedermacherin, körperorientierte Gestalttherapeutin und Zirkuspädagogin. Außer “Hannah und die Anderen” hat sie noch weitere Bücher für Jugendliche geschrieben. In ihren Büchern nimmt sie sich schwieriger Themen an, mit denen sie zum einen den Betroffenen selbst Hilfestellung gibt, zum anderen aber auch die Situation dieser Kinder und Jugendlichen aufzeigt. Ihr jüngster Roman “Jockels Schweigen” wurde von den Lesern des Internet Forums “Lovelybooks” für den Lesepreis 2011 nominiert.
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