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Hausdurchsuchung in der Lu15 am Dienstagmittag
Im Interview erzählt eine Bewohnerin der Ludwigsstraße 15 von der unangekündigten Hausdurchsuchung am Dienstagmittag zwischen 12.15 und 14 Uhr und davon, wie die etwa 70, großteils vermummten, Polizeibeamt_innen teilweise mit Gewalt in die Wohnräume im Wohnprojekt eingedrungen sind.
Bewohner_innen berichteten, dass vor der Durchsuchung eine Polizeidrohne im Einsatz war, die das Gelände über der Lu15 abgeflogen ist. Zudem haben die Bewohner_innen kein Beschlagnahnungsprotokoll bekommen und Beamt_innen haben unbefugt Zimmer und eine Wohnung betreten, für die kein Durchsuchungsbefehl vorlag.
Begründet wurde die Durchsuchung von Seiten der Polizei mit dem Verdacht, Bewohner_innen des Wohnprojektes seien daran beteiligt, dass in den vergangenen Wochen verschiedene Gebäude und Fahrzeuge in Tübingen von Unbekannten mit Farbe beworfen worden sind und ein Auto der Tübinger Offensiven Stadtmission (TOS) gebrannt hat. Die Bewohnerin der Lu15 betont im kurzen Interview, wie dieses Vorgehen der Polizei - ähnlich wie es schon bei der Videoüberwachung des Wohnprojekts in der Schellingstraße und der Lu15 im Jahr 2017 war - linke Projekte unter Generalverdacht stellt. Deutlich wurde das am Dienstag auch daran, dass vor den Wohnprojekten in der Hegel- und in der Schellingstraße, sowie vor dem Epplehaus eine hohe Polizeipräsenz beobachtet wurde.
Schon am Montagabend sind im Zusammenhang mit dem Verdacht der Polizei zwei Personen verhaftet worden; am späten Dienstagnachmittag war bekannt, dass mindestens eine von beiden Personen wieder freigelassen wurde.
Am kommenden Freitag, den 14. Februar gibt es am Sternplatz unter dem Motto "Wir stehen zusammen" eine Solidaritätskundgebung und -demo: Um 17.30 Uhr beginnt die Kundgebung und um 19 Uhr startet die Demo ebenfalls am Sternplatz.
Audio
Interview mit einer Bewohnerin der Lufwigsstraße 15 während der Durchsuchung
interview_lu15.mp3
Bilder
