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Resonanz Con(tra)sens


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No Cyber Valley: auf die Straße gegen profitorientierte Forschung

Cyberleak: Wie Uni und MPI in Sachen Amazon Druck auf den Gemeinderat ausübten

Cyberleak: Wie Uni und MPI in Sachen Amazon Druck auf den Gemeinderat ausübten

Weiter unten sind Mitschnitte der Podiumsdiskussion + Fragen und Antworten vom 18.12.2018, aus dem Hörsaal 25 des Kupferbau, in Tübingen.

Dieses Ereignis lässt sich als einen großen Erfolg der Besetzer- und Kritiker*innen des Cyber Valley verzeichnen, Öffentlichkeit und Sensibilisierung dieser, wurde in einem großen Ausmaß erreicht und eine Debatte angestoßen, in der versucht wird alle gleichberechtigt miteinzubeziehen.

In der kommenden Sendung von Resonanz Con(tra)sens, am 21.12.2018, sind Bestzer*innen des Kupferbau und Gegner*innen des CyberValley, live im Studio.

Bericht bei heise.de vom 19.12.2018

Der Bericht vom Tagblatt spricht von Rund 600 Besucher*innen

Blick auf das Podium während der Fragen und Beitrags Runde

Befürworter*innen des Cyber Valley: Ulrike von Luxburg, Matthias Hein und Rektor Engler

Befürworter*innen

Es war gut besucht

Kupferbau HS25 am 18.12.2018

Alle 3 Fotos sind von Matthias Rude

--> Seite der Kupferbaubesetzung

--> Veranstaltungen im Kupferbau

--> Auf twitter #Kupferbau

--> Solidarität?!

 

Was steckt eigentlich hinter dem Namen Cyber Valley,

und warum gibt es in Tübingen Proteste dagegen?


Infos dazu in den unten stehenden Interviews, Vorträgen und Demo-Beiträgen...

--> Interview in ENGLISH from NewcomerNEWS !

--> Interview und Vortrag von CAPULCU am 6.12.2018 im besetzten HS21

Kurz und knappe Kritik am Cyber Valley vom NoCyberValley Bündnis, direkt von der UNI Besetzung vom 1.12.2018

 ...sowie in der 1. Pressemitteilung der Kupferbaubesetzung:

Es ist Zeit!

Der Kupferbau ist besetzt!

Konkreter Anlass ist die Beteiligung der Uni am Cyber Valley, einem Forschungsverbund, an dem neben der Universität, die Stadt, das Max-Planck-Institut und vor allem private Firmen, darunter ein Rüstungsunternehmen, die SCHUFA Holding AG, der Großkonzern Amazon sowie die wichtigsten Vertreter*innen der Automobilindustrie, beteiligt sind.

Wir wollen keine Zusammenarbeit mit – und Beeinflussung durch – Amazon, SCHUFA oder Rüstungsunternehmen, wie ZF Friedrichshafen, in Tübingen. Auch die Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie sehen wir kritisch: Der motorisierte Individualverkehr ist maßgeblich für die Klimazerstörung verantwortlich, die in den kommenden Jahrzehnten das Leben von Millionen bedrohen wird – ob autonom fahrend oder nicht.

Wir wünschen uns eine emanzipatorische Wissenschaft, die an Lösungen für wirkliche Probleme der Menschheit arbeitet: Klimazerstörung, globale Ungerechtigkeit oder Energieversorgung sollten im Zentrum der Forschung stehen, nicht aber Konsumbedürfnisse, Rüstung oder Machtinteressen.
Selbstverständlich kann KI einen Beitrag zu deren Lösung leisten – allerdings nur transparent und in kontinuierlicher demokratischer Auseinandersetzung, die durch eine ständige Reflexion aus verschiedenen, auch ethischen und sozialen, Perspektiven gepflegt wird. Das Cyber Valley dagegen steht für einen weiteren Einfluss von profit- und wachstumsorientierten Unternehmen und damit in eindeutigem Widerspruch zu unserer Vision von Wissenschaft.

Eine Forschung und Lehre, die unseren Vorstellungen entspricht, muss sich an gesamtgesellschaftlichen Bedürfnissen, Werten und Zielen orientieren. Voraussetzung dafür ist eine solide Grundfinanzierung, damit Universitäten nicht auf Drittmittel, die oft zu Abhängigkeit von Privatinteressen führen, angewiesen sind.

Wir sehen die Begeisterung für das Cyber Valley auch als Ergebnis des gesellschaftlich vorherrschenden Konkurrenzdenkens – warum sonst sollte das Argument, der Forschungsverbund sei notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben, so viel Beachtung erfahren? Von Konkurrenzstreben jedoch haben wir die Nase voll: Jeden Tag spüren wir einen unerträglichen Leistungszwang. Zwischen ECTS, Spezialisierung und Regelstudienzeit treten aufrichtiger Austausch, relevante Diskussionen und politisches Engagement weit in den Hintergrund. Leistungsdruck dominiert uns in der Uni, findet sich aber genau so in Schulen und anderen Bereichen der Gesellschaft wieder.

Hinzu kommt, dass auf einigen Studierenden auch ein erheblicher finanzieller Druck lastet: Die Mieten in Tübingen bewegen sich in absurden Höhen und steigen weiter. Insbesondere weniger wohlhabende Studierende müssen neben dem Studium arbeiten, weit anreisen oder sich verschulden. Damit wird soziale Ungleichheit zementiert. Darüber hinaus tragen Studierende, häufig alleinstehend und in kurzer Mietdauer, unfreiwillig zur enormen Mietpreissteigerung bei.
Wir befürchten, dass mit dem Cyber Valley die Mieten weiter ansteigen: Etwa dreitausend Arbeitsplätze werden geschaffen, die meisten davon sehr gut bezahlt. Die Folgen werden nicht nur die Studierenden spüren, sondern alle Bewohner*innen der Stadt. Verschärft wird die prekäre Situation der Studierenden regelmäßig durch Studiengebühren und hohe Hürden bei der Beantragung von BAföG.

Wir fordern also:

→ Kein Cyber Valley in Tübingen!

Die Universität und das Max-Planck-Institut sollen ihre Kooperation mit den beteiligten Akteur*innen beenden. Wir akzeptieren vor allem keine Zusammenarbeit mit Amazon, ZF Friedrichshafen und der SCHUFA.

→ Stärkere Mitbestimmung der Studierenden!

Die Universität muss demokratisiert werden, Studierende müssen bei wichtigen Beschlüssen und Prozessen eine entscheidende Rolle spielen. Wir fordern die Wiederherstellung sämtlicher Mitbestimmungs-, und politischer Rechte aller verfassten Studierendenschaften und studentischer Organisationen.

→ Transparenz der Forschung an der Universität Tübingen!

Wir fordern die Offenlegung aller laufenden und sich in Planung befindenden Kooperations- und Forschungsprojekte an der Universität Tübingen. Erst dann ist eine demokratische Beteiligung der Studierenden möglich.

→ Schluss mit Leistungsdenken!

Ein Studium soll sich an der Gesellschaft, der Umwelt und am Menschen orientieren. Selbstbestimmung und Verantwortungsbewusstsein sind dafür zentrale Voraussetzungen. Insbesondere Zeit und Unterstützung für kritische Reflexion, Beteiligung und politisches Engagement müssen daher gegeben sein.

Weg mit den Bologna-Reformen!

→ Finanzielle Entlastung der Studierenden!

Wir brauchen bezahlbaren studentischen Wohnraum. Alle Studiengebühren müssen abgeschafft werden. Darüber hinaus müssen Studierenden die Lebenshaltungskosten bedingungslos bereitgestellt werden. Wir schließen uns diesbezüglich der Forderung des FZS an [Fußnote/ Hinweis].

→ Solide Grundfinanzierung der Uni!

Damit die Forschung sich an gesellschaftlichen Interessen, Werten und Problemen orientieren kann, darf sie nicht auf private Finanzierung aus der Wirtschaft angewiesen sein.

→ Eine starke Zivilklausel!

Keine Forschung für militärische Zwecke, auch nicht verschleiert. Wir fordern eine starke und umfassende Zivilklausel, nicht nur für die Universität Tübingen, sondern für das gesamte Stadtgebiet.

Egal ob Studierende, Beschäftigte der Universität, Schüler*innen oder Bewohnende dieser Stadt: Es geht uns alle an! Kommt vorbei, informiert euch, macht mit und gestaltet den Protest nach euren Vorstellungen und Wünschen – oder zeigt einfach eure Zustimmung. Schließt euch uns an! Besetzt mit uns die Hörsäle in Tübingen und anderen Städten! Offensichtlich müssen wir Regeln übertreten, um gehört zu werden.

Wir freuen uns auf euch und eure Unterstützung – Denken heißt überschreiten!

[Am 30.11.2018 auf tueinfo.org erschienen]
 
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Solidaritätserklärung mit der Kupferbau-Besetzung von Capulcu
 
--> Vortrag: "Disrupt! Widerstand gegen den technologischen Angriff"
 
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Am Donnerstag, den 29.11. fand in Tübingen eine Demonstration unter dem Motto "Wissenschaft für alle Menschen - nicht für Industrie, Überwachung und Krieg" statt. Im Aufruf zur Demo wird eine breite Kritik am entstehenden Cyber Valley formuliert. Beim Cyber Valley handelt es sich um einen Zusammenschluß zur Forschung an Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen. Beteiligt sind die Universitäten Tübingen und Stuttgart, Max-Planck-Institute und etliche profitorientierte Unternehmen. Diese sind überwiegend der Automobilbranche zuzurechnen, aber auch in der Rüstungsindustrie tätige Betriebe wie ZF Friedrichshafen sind dabei. Aktuell steht die Entscheidung an, ob Amazon auf dem Bauland an der Oberen Viehweide/Horemer ein eigenes Forschungszentrum errichten wird oder nicht.

Die Demonstration am Donnerstag wurde intiiert von Bündnis gegen das Cyber Valley, wird aber von etlichen anderen Gruppen unterstützt. Das Bündnis entstand als tatkräftige Initiative im Laufe der letzten Wochen und Monate. Drei Menschen vom Bündnis waren am 23.11. bei Resonanz Con(tra)sens zu Gast im Studio. Wir haben erfahren, was sich hinter dem Namen Cyber Valley verbirgt, und haben erläutert, warum Forschung und Lehre unabhängig von profitorientierten Unternehmen bleiben muß. Wir haben auch darüber gesprochen, wie sich die Ansiedlung eines so großen Forschungskomplexes mit hochbezahlten Arbeitsplätzen auf die Stadt Tübingen auswirken wird. Da auch die Stadt und der Gemeinderat insbesondere beim Verkauf von Bauflächen über die weitere Zukunft des Projekts mit entscheiden, wird die Demonstration am Donnerstag sowohl vor dem Rathaus als auch vor der Uni in der Wilhelmstraße Halt machen.

Weitere Informationen: https://nocybervalley.de/

 

Lieder zum Thema:

Konstrukt "Kein Cyber Valley - nicht hier, nicht woanders"

und weiter unten DER PalmenValley - CyberHit!

Mehr Musik gibts in der Sendung AURADI vom 30. November 2018

In Solidarität mit der NoCyberValley Bewegung und den Besetzer*innen des Kupferbaus!

Kupferbaubesetzung Gegen das Cyber Valley – für eine demokratische Uni


Audio

Begrüßung und Einleitung 18.12.18

Download (17,94 MB)
Einleitung_vom_Buendniss_NoCyberValley.mp3


Podium zum CyberValley aus dem Kupferbau Teil 1 18.12.18

Download (35,88 MB)
Podium_Teil_1.mp3


Podium zum CyberValley aus dem Kupferbau Teil 2 18.12.18

Download (18,13 MB)
Podium_Teil_2.mp3


Zwischen Podium und Fragen DIE GESPRÄCHSRUNDE

Download (291,77 KB)
Gespraechsrunde.mp3


Fragen und Antworten 18.12.2018

Download (61,06 MB)
FragenUndAntworten.mp3


NCV Studiogespräch 23.11. Teil 1 von 3

Download (10,01 MB)
NCV_Studiogespraech_Teil_1_von_3.mp3


NCV Studiogespräch 23.11. Teil 2 von 3

Download (13,67 MB)
NCV_Studiogespraech_Teil_2_von_3.mp3


NCV Studiogespräch 23.11. Teil 3 von 3

Download (6,74 MB)
NCV_Studiogespraech_Teil_3_von_3.mp3


Infos und Kritik vom NoCyberValley Bündnis

Download (30,75 MB)
Infos_und_Kritik_vom_NoCyberValley_Buendnis_128.mp3


Beitrag vom Tübinger Wohnraumbündnis

Download (6,01 MB)
Beitrag_vom_Tuebinger_Wohnraumbuendnis.mp3


IMI Beitrag

Download (13,52 MB)
IMI_Beitrag.mp3


Hallo vom NoCyberValley

Download (2,53 MB)
Hallo_vom_NoCyberValley.mp3


BLOCH-UNI Beitrag

Download (5,41 MB)
Bloch-UNI_Beitrag.mp3


KEIN CYBER VALLEY!!!

Download (928,5 KB)
KEIN_CYBER_VALLEY.mp3


Bündnis Bleiberecht Beitrag vom Martplatz

Download (18,14 MB)
Buendnis_Bleiberecht_Beitrag_vom_Martplatz.mp3


2 Chorlieder live vom Marktplatz

Download (5,17 MB)
2_Chorlieder_live_vom_Marktplatz.mp3


Zur Situation im Kupferbau

Download (1,73 MB)
Zur_Situation_im_Kupferbau.mp3



Sendetermine

Resonanz Con(tra)sens

23.11.2018 21 Uhr

Resonanz Con(tra)sens

21.12.2018 21 Uhr

Resonanz Con(tra)sens

18.01.2019 21 Uhr



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