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How to Mukke: HipHop/Rap
HipHop ist ein Genre, welches in seinem Ursprung darauf beruhte, dass DJs sich Songs von vornehmlich Funkbands schnappten und diese sampleten, d.h. in einzelne Teile zerstückelten und neu zusammensetzten. Natürlich gab und gibt es aber auch Bands, welche live auftraten und ihre Musik direkt performten. Doch wie bastelt man sich selbst einen HipHop Beat zusammen?
Die diesmal benutzten Instrumente:
- Eine Ukulele mit Tonabnehmer
- ein E-Bass
- zwei Shaker
Was spürt man am meisten wenn man im Club ist? Richtig, der tiefe, kräftige Schlag der Bassdrum. Im HipHop gibt es da zumeist zwei Variationen, entweder schlägt die Bass- oder Kickdrum gleichförmig mit immer gleichen Abständen oder, was auch gerne gemacht wird, imitiert sie in leicht abgewandelter Weise den Rhythmus des Herzschlages. Dies bedeutet im 4/4 Takt dass auf die 1 und die 3 ein Schlag kommt, sowie ca. bei 2,5. Dazu wir unsere Ukulele zur Hand nehmen und am Toneregler die Höhenblende vollkommen zudrehen. Das sorgt für einen dumpfen Klang, zudem nicht wenige Akustiktonabnehmer dabei auch die Bässe etwas anheben. Eingespielt wird der Rhythmus indem man einfach die Brücke schlägt.
Um die Bassdrum fetter klingen zu lassen kann man in der Nachbearbeitung die Bässe noch per Equalizer und Filter anheben und klarer herausstellen sowie mit einem Chorus den Klang breiter machen.
Was nun folgt ist die Snare, welche einfach durch einen gedämpften Anschlag aller Saiten auf der Ukulele erzeugt wird (bei offenen Toneregler!). Die Schläge landen auf der 2 und der 4, zudem grooven sie durch leichte Variationen und Wiederholungen um die Schläge herum alles etwas interessanter und abwechslungsreicher klingen lassen.
Auf diese Weise deckt die Snare nur wenige Frequenzen ab und klingt recht dünn, dies kann man durch etwas Hall und ein Stereodelay/eine Spurdopplung mit Verschiebung im Panorama nach außen hin korrigieren.
Anschließend folgt der Bass, welcher der bässte Freund der Bassdrum ist. Sie sind sogar so gut befreundet, dass sie immer zum gleichen Zeitpunkt ihren Anschlag haben, wobei der Bass als Saiteninstrument nach hinten hin gerne mal seinen Ton bis zur neuen Note hin ziehen kann, was klanglich die Spannung erhöht. Im Allgemeinen spielt er eine einfache Melodielinie, mehr als 3-4 verschiedene Notenwerte sollten es nicht sein. In diesem Falle sind es die Töne H C H D. Auf diese Weise wird eine Tonhöhe/-art für den späteren Gesang festgelegt und gleichzeitig auch wieder die Bassdrum angedickt. Effekte bekommt er keine, sondern wird lediglich bei Bedarf durch einen (digitalen) Verstärker geschleift.
Ähnlich sieht es bei der Gitarre aus. Moment, ich bekomme gerade eine Nachricht... ach wir haben hier gerade gar keine Gitarre? Gut, dann betreiben eben das Akkordspiel mit der Ukulele. Diese tut es dem Bass gleich und spielt die Akkorde zu den vorher vom Tieftöner festgelegten Grundtönen. Als Varation kann man, wenn man die Akkorde im Barré greift, übrigens auch wunderbar mal um einen Bund/Halbton auf dem Griffbrett herumsliden, woraus sich bei unserem Beispiel die Akkordfolge H C H D/D# ergibt. Das Signal jagen wir dann noch durch einen (digitalen) Gitarrenverstärker mit leichter Zerre und fertig ist unser HipHop-Beat!
Was jetzt noch fehlt ist lediglich der (Sprech-)Gesang, welcher inhaltlich allerdings recht frei zu sehen ist. In diesem Falle ist er eine leichte Persiflage auf das "Ghettoimage" mancher Künstler. Ein klein bisschen Hall drauf und fertig.
Nicht unerwähnt sollte an dieser Stelle die gängige Praxis der Addlips bleiben, welche simpel gesagt einfach nur eine Dopplung des Gesangs am Ende einer Zeile zwecks Reimbetonung sind. Viele Künstler haben auch eine permanente Dopplung der Vocals und fügen dann darauf noch zusätzliche Addlips hinzu, wobei es gerade auch bei mehreren Rappern in einem Track üblich ist, dass die Addlips von dem stammen, der gerade nicht aktiv ist.
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