Der britische Singer-Songwriter und Sänger der Band New Model Army, Justin Sullivan, spricht über seine Musik, das Songschreiben, Inspirationen aus der Natur, das On-Tour-sein, und Vieles mehr.

Justin Sullivan tourt gerade mit seinem neuen Album "Surrounded" durch Deutschland und tritt am 15.09.2021 in Tübingen im Sudhaus auf. Er erzählt von seinem Leben als Musiker, wie Corona seinen Alltag beeinflusst hat, und welche Motive ihn für seine Songs bewegen.

Justin erzählt, dass er am liebsten die ganze Nacht alleine in seinem Studio verbringt, Musik macht, und neue Ideen entwickelt. Genau das hat er auch die meiste Zeit während des Lockdowns getan. Für ihn ergaben sich dadurch neue Ideen und in diesem Zuge entstand auch sein neues Solo Album. Sorgen bereitet ihm eher der Brexit, da der Austritt Großbritanniens aus der EU für Sullivan und seine Band wahrscheinlich viele Schwierigkeiten mitbringen wird, wenn sie auf Tour gehen.

Des Weiteren zeigt sich Justin durchaus naturverbunden und findet viele Inspirationen in der Natur und uns Menschen. Er sagt, wir alle sind ein Teil der Natur und bringen unterschiedliche Eigenschaften mit. Am liebsten schreibt er über das Meer, aber auch Schneelandschaften und Berge faszinieren ihn, da sie die Relation von uns Menschen im Gegensatz zur Welt hervorheben.

Sullivan schreibt auch gerne über andere Menschen oder über Orte - manchmal sogar über sich selbst. Besonders fasziniert ihn der Kontrast von"beauty and violence" - Schönheit und Gewalt. Für seine Songtexte verwendet er eine einfache Sprache, gerade so, wie es ihm in den Sinn kommt. Er sagt, er will Bilder bei den Zuhörer*innen entstehen lassen und diese sollen sich selbst vorstellen können, wovon er singt.

Generell ist Justin Sullivan eher bescheiden und selbstkritisch. So sagt er zum Beispiel: "People think I'm really intellectual and I read a lot - and I don't, because I'm so lazy. I'm not even very clever. I'm just very good at taking bits of information from other people." Diese Auffassungsgabe hilft ihm dann aber wiederum beim Songschreiben. Außerdem sagt Justin, dass er seine Stimme nicht mal besonders mag und sich nicht selbst hört, wenn er Songs schreibt und er sie deshalb manchmal gar nicht passend zu seiner Stimme findet.

Dementsprechend hört er in seiner Freizeit nur selten seine eigene Musik. Wenn er ein Album erstmal fertiggestellt hat (was bei ihm sehr lange dauere), brauche er erstmal mindestens ein Jahr Abstand dvon, bis er es wieder hören kann. Er sagt: "The moment it's finished, I lose interest in it." Allgemein ist Justin Sullivan jeoch ein sehr großer Musikfan aller Art und aller Genres. Er finde in jeder Musik irgendetwas Schönes und Faszinierendes und möchte sich immer Zeit dafür nehmen, Musik zu hören. Er habe auch einige Lieblingssongs, die er sich für ganz besondere Momente aufhebe, damit sie nicht ihre Magie verlieren.

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