Giovanna Núñez ist La Lá und eine Singer Songwriterin aus Lima, Peru. Im Live-Interview sprach sie über die Bedeutung ihrer Texte, spirituelle Erlebnisse in einem Park und das Patriarchat in einem Sandsturm.

La Lá hat seit 2014 schon drei Alben veröffentlicht und verfügt über ein umfangreiches Werk. Ihre Songs zeichnen sich durch eine stilistische Vielfalt aus, die ansatzlos zwischen Jazz, Latin, Folk, World, & Country wechseln können. Sie ist Autodidaktin und komponiert die jeweiligen Instrumental-Parts, indem sie den Musikern die von ihr erdachten Melodien mit ihrer Stimme vorsingt.

In ihren Texten setzt sie sich mit ihrer Rolle als Mutter, Tochter und Enkelin auseinander. Im Stück mamifera geht es um das Verhältnis zu ihrer Mutter, die sie im Gegensatz zur perfekten reinen "Postkarten-Mutter" als Junkie-Mutter beschreibt und die trotzdem eine Quelle der Liebe sein. Bebes thematisiert das bewusste und genussvolle Erleben des Aufwachsens ihrer Kinder. Abuela schließlich beschreibt das sanfte Wesen ihrer Großmutter, die sie großgezogen hat.

Jesus ist das wichtigste und bedeutungsvollste Lied für sie, obwohl sie keine religiöse Person ist. Es hatte seinen Ursprung bei einem Spaziergang in einem Park, als sie im Vibrieren der Bäume und Blätter die Anwesenheit Jesus' fühlte und der Moment des Eins seins mit dem Geist verströmte so viel Liebe, dass sie sterben wollte.

Im Lied Paracas Cavernas geht es um die starken Winde in der Region der präkolumbianischen Paracas-Kultur; in den Sandstürmen sieht sie die Verkörperung des Patriarchats, in der die Frau unterdrückt wird und verschwindet. Das Lied verursachte einen solchen Schmerz, dass ihr die Worte fehlten und sie am Ende in einer eigen Sprache aus Klagelauten gesungen hat.

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