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Januar 2011 offen


Beiträge & Artikel

Ariana & Gisella über Ferien & Verkehr in Peru und hier

Ariana und Gisella sind beide aus Peru, im Interview sprachen sie über Ferien, Urlaub und Reisen in Europa und Peru, die Mobilität auf Reisen und Verkehr im Allgemeinen.

Ariana stammt aus der Tübinger Partnerstadt Villa El Salvador und ist momentan als Freiwillige für 18 Monate am Uhlandgymnasium, Gisella ist Psychologin, mit einem Deutschen verheiratet und hat zwei Kinder.

Ariana hat gerade ihre ersten Herbstferien hinter sich gebracht und von ihrer Reise nach Lörrach und den Aktivitäten in der Schweiz berichtet, sie war sehr glücklich, dass sie in Basel eine Ausstellung mit Bildern von Frida Kahlo sehen konnte.

Bei Lörrach hat Ariana eine alte Freundin ihres Vaters besucht, die ihn in den 90er-Jahren bei einem Praktikum bei einer NGO in Peru kennengelernt hatte. Inzwischen ist ihr Vater der Leiter des desco-Büros von Villa El Salvador. desco ist seit fast 50 Jahren mit vielen partizipativen Projekten aktiv, momentan geht es besonders viel um Frauenrechte.

Die vielen Besuche von ausländischen NGO-Partnerprojekten und der Austausch mit ihnen von Kindesbeinen an hat womöglich Ariana ermutigt, selbst einmal an einem solchen internationalen Austausch teilzunehmen, eine neue Kultur, die Sprache und die Leute kennenzulernen.

Gisella erzählt davon, dass sie im Vergleich zu ihren Freundinnen als mutig galt, was allerdings für junge Frauen in Tübingen ganz normal ist. Ein Freiwilligenprojekt mit jungen Studierenden auf dem Land fanden ihre Freundinnen riskant und beängstigend, ihre Eltern vertrauten ihr glücklicherweise dabei. Ihre Mutter machte sich mehr Sorgen, wenn sie abends alleine in eine Disco gegangen ist als in der Gruppe beim Projekt.

Besonders wild und durchsetzungsfähig war Gisella als Autofahrerin in Peru, leidenschaftlich benutzte sie die Hupe, um die anderen Verkehrsteilnehmenden vor ihrem rasanten Tempo zu warnen. Zur Beschleunigung folgte sie gelegentlich den Rettungswagen im Einsatz, in Deutschland fasziniert sie das Phänomen der Rettungsgasse. Ariana war anfangs sehr überrascht, dass Autos halten, um Fußgänger*innen über die Straße zu lassen.

Auch der ÖPNV ist in beiden Ländern von Grund auf verschieden, mehr oder weniger fixe Fahrpläne und Haltestellen stehen die berüchtigten Combi-Linien in Kleinbussen gegenüber, die an jeder Straßenecke ihre Fahrgäste ein- oder aussteigen lassen und dabei auch nicht vor halsbrecherischen Manövern quer über mehrere Fahrspuren zurückschrecken. Hierzulande völlig unbekannt ist der "Cobrador", eine Art Schaffner*in, der*die in marktschreierischer manier lauthals die Route hinausruft und das Fahrtgeld kassiert, dabei meist kunstvoll mit den Münzen hantiert.

Im Gegensatz zum toxischen Verkehr von Lima bieten die BusCama genannten Überlandbusse einen hier unbekannten Komfort, meist mit fast waagrecht einstellbaren bettartigen Sitzen, Kissen, Decken sowie Snacks vom Servicepersonal. Dem entspannten Schlaf steht manchmal nur der in scheppernder Lautstärke dröhnende Action-Thriller der härteren Sorte, egal ob Kinder an Bord sind.


Audio

Trillerpfeife Verkehrspolizei

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Trillerpfeifen_der_Verkehrspolizei_cusco_mit_avancen_-_auto.mp3


Cobrador ruft

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Bus_cobrador_ruft_ziele_aus.mp3


Stinkebus gibt Gas

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Lima_Verkehr_Stinkebus_gibt_Gas.mp3


Cobrador Benavides

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busausrufer_benavides-MP3.mp3


Interview Ariana & Gisella komplett

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ariana_gisella_ferien_reisen_-_verkehr.mp3



Bilder




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