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Radio TuVilla

Januar 2011 Oktober 2023


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Solidarisches Kochbuch :: Spätzle trifft Quinoa

Das Kochbuch „Spätzle trifft Quinoa“ mit zahlreichen bunten Gerichten aus der peruanischen und schwäbischen Küche entstand in einer Corona-Notsituation und erzählt außerdem die Geschichte der deutsch-peruanischen Partnerschaft zwischen der Begegnungsstätte HIRSCH und Los Martincitos. Neben 50 erlesenen Rezepten veranschaulichen viele Fotos den freundschaftlichen und aktiven Austausch von Tübingen und Villa el Salvador.

Seit 2013 gibt es in der HIRSCH-Begegnungsstätte monatlich ein Solidaressen, dessen Ertrag der Seniorenbegegnungsstätte Los Martincitos in Villa el Salvador zugutekommt. In den sieben Jahren sei das Essen nie ausgefallen, erzählt Irmgard Lersch. Doch die Pandemie machte dieser stolzen Quote einen Strich durch die Rechnung. Da das monatliche Solidaressen für Los Martincitos coronabedingt nicht mehr stattfinden konnte, fehlte somit eine essenzielle Einnahmequelle der peruanischen Senioreneinrichtung. Einfallsreichtum war gefragt. Irmgard Lersch kam schließlich auf die Idee, die Rezepten, die in den letzten sieben Jahren Solidaressen zusammenkamen, in einem Kochbuch zu vereinen. Diese Idee fand Zustimmung im Team. So nahm ein Kern aus neun Personen das Kochbuchprojekt „Spätzle trifft Quinoa“ in Angriff, während ihnen das verbleibende Team mentale Unterstützung zusicherte. 

Der Titel des solidarischen Kochbuchs „Spätzle trifft Quinoa“ steht dabei metaphorisch für das Aufeinandertreffen der schwäbischen und peruanischen Küche. Jedoch decke das Kochbuch eine ganze Bandbreite an internationalen Rezepten ab, so dass für jede*n etwas dabei sei. Die 50 Rezepte habe man in die vier Kapitel Hauptgerichte, Salate, Süßes/Salziges und Dessert, gegliedert. Irmgard erzählt, ihr Lieblingsgericht aus dem Buch sei Causa Limeña. Grundsubstanz des peruanischen Gerichts sei eine Art Kartoffelbrei, welcher auf einer Platte ausgewalzt und anschließend befüllt werde. Ein Foto, das im Kochbuch den Zubereitungsvorgang der Causa Limeña abbildet, verkörpere die deutsch-peruanische Partnerschaft sinnbildlich. Das Bild zeige, wie der Kartoffelstampf durch eine schwäbische Spätzlepresse gedrückt wird. Symbolisch kann die Partnerschaft nicht treffender zum Ausdruck gebracht werden.

Irmgard verkündet „Spätzle trifft auf Quinoa“ sei ein ungeahntes Erfolgserlebnis. Während das Buch am 02.10. erstmals vorgestellt wurde, ist keine zwei Monate später schon die zweite Auflage komplett „ausverkauft“. Es hätte jedoch keinen konkreten Kaufpreis gegeben, erklärt Irmgard, vielmehr habe das Team eine Spendenempfehlung von 7,90 € angegeben, was von den meisten SpenderInnen allerdings großzügig aufgerundet wurde. 

Das Kochbuch beschränke sich nicht nur auf die Kulinarik, vielmehr, erzähle es die Geschichte einer tiefen deutsch-peruanischen Freundschaft.

Mélany war als Süd-Nord-Freiwillige während ihres FSJ in Tübingen regelmäßig zu Gast beim Solidaressen und berichtet im Interview von der aktuellen Situation in Peru. Nach dem Putsch des Parlaments und der Absetzung des Präsidenten gingen viele junge Menschen auf die Straße und protestierten gegen die Vorgänge. Die Polizei reagierte mit heftiger Gewalt und Repression, es gab Tote und Verletzte.

Ganz aktuell gehen die Landarbeiter auf die Straße und protestieren gegen die extremen Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft. Dieser legitime Protest führte dazu, dass die Lebensmittel in Peru sehr teuer geworden sind.


Audio

Sendung zum Nachhören

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TuVilla_Spaetzle_trifft_Quinoa-geschnitten.mp3



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