Die Tübinger Integrationsrätin Laura Conte lebt seit über 30 Jahren zwischen Deutschland und Italien. Integration bedeutet für sie Dynamik. Es bedeutet den Mut zu haben, sich immer wieder mit unterschiedlichen Kulturen, Persönlichkeiten, Haltungen und Visionen auseinanderzusetzen.

Laura Conte ist in Rom geboren und sagt von sich, dass sie zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist: ihre Mutter stammte aus Südtirol und die Familie ihres Vaters war eine Adelsfamilie aus Apulien. Conte hat dadurch schon sehr früh den Konflikt zwischen den Kulturen und den sozialen Schichten gespürt und diesen teilweise als schmerzhaft empfunden. Das nennt sie als einen der Gründe für die Wichtigkeit der Mehrsprachigkeit und der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kulturen in ihrem Leben.

Laura Conte hat eine sehr erlebnisreiche und vielfältige Biografie, was sich in ihrem Berufsleben wiederspiegelt. Sie ist Schauspielerin und Theaterpädagogin, Therapeutin für Sprachentwicklung und Logopädin, Lehrerin für Mathematik, Kunst und Italienisch sowie Dozentin an der Universität in Rom, um nur einige ihrer beruflichen Tätigkeiten zu nennen. Diese Vielfalt fördert ihr Interesse, sich mit diversen Lebnsrealitäten, zum Beispiel im Rahmen des Integrationsrats, auseinanderzusetzen.   

Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung befinden sich, laut Laura Conte, oftmals in Transitzonen, wie auch Menschen, die ihre Arbeit verlieren, sich scheiden lassen, ein Kind bekommen oder in Rente gehen. In der Transitzone verliert eine Person kulturell, körperlich oder emotional eine Ursprungsidentität und gewinnt eine neue Identität. Als Integrationsrätin setzt sich Laura Conte vor allem für Kultur ein, denn Kultur bewegt sich in solch einem Zwischenraum, in einer Transitzone und kann somit dazu beitragen, die Angst vor diesen ambigen Zuständen abzubauen. Als gesellschaftliches Ziel sieht sie, dass Menschen sich in ihren unterschiedlichen Transitzonen anerkennen und lernen, in ihren Unterschieden Gemeinsamkeiten zu finden.

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