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Mai 2019 November 2022


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TübIs :: Antisemitismus unter Musliminnen und Muslimen

Im Rahmen der 'Tübinger Islamgespräche' ging Erkan Binici unter anderem den Fragen nach, ob es eine spezifisch islamisch geprägte Form des Antisemismus gibt. Neben einem Vorstellen der aktuellen Forschung zum Thema werden auch praktische Lösungsansätze aufgezeigt, wie mit verstärkten antisemitischen Weltbildern unter Muslim*innen reagiert werden kann.

Beim Online-Vortrag vom 31.3.2021 über „Antisemitismus unter Musliminnen und Muslimen“ sprach Erkan Binici für „Tübis- Tübinger Islamgespräche“. Binici stellt dabei zunächst gesellschaftlich verbreitete Ansichtsweisen zu dem Thema heraus und versucht sich anschließend zwischen diesen durchzuwinden. So ließen sich auf der einen Seite antisemitische Einstellungen durchaus stärker bei Muslim*innen nachweisen, allerdings seien nationalistische oder rassistische Schlussfolgerungen fehl am Platze. Nicht Religion oder Herkunft an sich seien entscheidend für Antisemitismus, sondern beispielsweise geschichtliche Ereignisse und eigene Diskriminierungs-Erfahrungen von Muslim*innen sowie mediale Repräsentationen und die Verwendung antisemitischer Narrative darin.

Da nur ein kleiner Teil der Muslim*innen ein geschlossen antisemitisches Weltbild aufweise, gäbe es einiges an Handlungsmöglichkeiten, dagegen vorzugehen. In Deutschland müsse man die Vielfalt jüdischen Lebens stärker thematisieren und eine diversere Erinnerungs- und Gedenkkultur praktizieren, in der sich auch muslimische Menschen gesehen fühlten. Auch der Nahost-Konflikt solle in Schulen mehr thematisiert werden, um auch damit verbundene Gefühle aufzuarbeiten.

Die Veranstaltung fand im Rahmen von „Takt – Tübingen aktiv gegen Diskriminierung“ statt.

Einsprechtext im Audio: Wiebke Jansen

Interview geführt von: Mascha Horn


Audio

Download (12,83 MB)
Antisemitismus_bei_MuslimInnen.mp3



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