In Zeiten von Seenotrettungen von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer oder dem Racial Profiling, also dem voreingenommenen Agieren von staatlichen Behörden gegenüber Menschen mit dunkler Hautfarbe, ist der öffentliche Diskurs zu Diskriminierung und Menschenrechten von Schwarzen wichtiger denn je.

Die Gruppe Black Visions & Voices hat sich aus diesem Grund dazu entschieden, im Rahmen der TAKT-Initiative der Stadt Tübingen, eine Podiumsdiskussion zu veranstalten, die einen Zusammenhang zwischen globalen rassistischen Strukturen und dem Schwarz-Sein in Deutschland und Tübingen herstellen soll. TAKT ist eine Tübinger Kooperation mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“, das Projekte zur Aufklärung im Bereich Diskriminierung und Rassismus finanziell unterstützt und in enger Zusammenarbeit mit dem Verein Adis e.V. steht.

Der Begriff „Schwarz“ im Titel der Veranstaltung sieht nicht vor, die Hautfarbe an sich zu thematisieren, sondern, wie Selina im Gespräch mitteilte, dient der Begriff als Beschreibung der Umstände von schwarzen Menschen. Es ist also nicht die Hautfarbe selbst, sondern ihre Bewertung von Seiten der Gesellschaft und vom Staat. Diese Werte führen dann zu Diskriminierungen und Einschränkungen, eben zu jenen „Schwarzen Umständen“.

Um möglichst viele Dimensionen und Lebensumstände zu repräsentieren, hat die Gruppe drei Menschen eingeladen, die in ihrem Alltag häufig mit Problemen der Hautfarbe konfrontiert sind. Unter ihnen sind ein kamerunischer Wissenschaftler, ein ehemaliger Geflüchteter und eine Afrodeutsche aus Tübingen.

Zu finden ist die Veranstaltung über die Website von Adis e.V. oder auf Facebook. 

Die Veranstaltung wird am Mittwoch dem 17. Juli von 18-21 Uhr, im Hörsaal 37 im Brechtbau, öffentlich stattfinden.

(Text: Kai Bendziula)

Neuphilologie (Brechtbau)

Mi, 17.07.2019

18:00 - 21:00

Der Wert von Schwarzem Leben

Welchen Wert geben wir Schwarzem Leben? The value of Black Life