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"Das Tintenfass war ein Stück Heimat"
Gunnars Kiosk war viel mehr als nur ein Kiosk: Er war der Treffpunkt und das Herz des Viertels. Er bot seinen Besuchern nicht nur Kaffee, Lottoscheine und Schreibwaren, sondern auch lebenswichtige Nachbarschaftswärme und Tagessstruktur. Gunnar Hartsieker war für viele nebenbei auch Sozialarbeiter, "Südstadtbank", Ansprechpartner für gebrochene Herzen und kaputte Toaster - und wurde für viele im Lauf der dreizehn Jahre zu einem echten Freund.
Nun muss er schließen, weil die Vermieterin den Mietvertrag einfach nicht mehr verlängert. Ein dringender Grund dafür ist nicht ersichtlich und weder ein Nachmieter noch ein neues Konzept bekannt. Der Kiosk ist auf jeden Fall Vergangenheit. Für das Viertel ist das eine Katastrophe.
Doch etwas bleibt: Erinnerungen, Dankbarkeit und sogar ein Ehepaar, das im Kiosk seine Liebe fand. Gunnar Hartsieker, der Kioskbesitzer, wurde auf diese Weise zum Trauzeugen.
Ein Portrait - und ein Abschied.
Audio
Gunnar Hartsieker und sein "Tintenfass"
Gunnar-Hartsieker-Tintenfass-Wueste-Welle.mp3