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Stadtrat: "Die Innenstadtbahn wäre klimafeindlich"
Das Klima kippt jetzt und nicht erst 2040: Vor allem das treibt Ernst Gumrich um, wenn er sich gegen die Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn engagiert. Erstmal müssten zigtausend Tonnen CO2 zusätzlich rausgeblasen werden für den Bau der Stadtbahn, den Abriss der Neckarbrücke, Abriss aller Straßen auf dem Verlauf der Stadtbahn und deren Strukturen darunter wie Leitungen und Erdgas, Abriss eines renommierten riesigen Institutes, das so leicht gar nicht neu gebaut werden könnte und dessen Baugebiet ohnehin noch völlig unklar wäre, neuer C02-Ausstoß und Naturverschleiß durch dessen Neubau, jahrzehntelange Baustellen durch die ganze Innenstadt für ein völlig unflexibles System - und das alles bei fraglichem Nutzen. Wirklich klimaneutral wäre die Stadtbahn nach realistischen Berechnungen wohl erst in 60 Jahren oder noch später, während eine Stadtbahn ohnehin vielleicht nur 100 Jahre betrieben werden würde und der regenerativ erzeugte Strom, der sie fahren lässt, genauso gut E-Busse fahren lassen könnte - und zwar schon morgen, nicht erst wenn das Klima längst gekippt ist.
"Geht es vielleicht auch eine Nummer kleiner?", sagt ein über die Stadtbahn entsetzter Passant im Interview. Ja, geht es, so Gumrich: Der Vorschlag, die Innenstadtstrecke nicht zu bauen und stattdessen Schnellbusse auf eigenen Trassen um die Stadt herumzuleiten, um die Menschen auf den Berg zu bringen und die Innenstadt freizuhalten, kostet höchstens ein Zehntel der Stadtbahn, ginge schneller und wäre bereits Jahrzehnte früher klimafreundlich.
Daher plädiert Ernst Gumrich im Interview dafür, am 26.9. bei der Entscheidung gegen die Innenstadtbahn zu stimmen. Und er ist optimistisch, dass deren Bau, den er als überkommenes Prestigeobjekt aus alten Zeiten sieht, von den Tübinger Bürgern nochmal verhindert werden kann.
Audio
Stadtrat Ernst Gumrich im Interview
Ernst-Gumrich-Stadtbahn-klimafeindlich.mp3
