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"Wir sind am Limit"

Das größte Tierheim der Welt, die Smeura in Rumänien, platzt aus allen Nähten: Über 6.100 Hunde sind dort gerade, davon 1.800 Welpen. Immer mehr Tiere brauchen Schutz, und oft werden dort Tiere sogar direkt vor dem Zaun ausgesetzt. Matthias Schmidt sprach mit uns über die aktuelle Lage und mögliche Lösungen.

Matthias Schmidt von der "Tierhilfe Hoffnung e.V." leitet das größte Tierheim der Welt, nahe Pitesti in Rumänien. Zum ersten Mal ist das Tierheim jetzt an einem Punkt angelangt, an dem eigentlich keine weiteren Tiere aufgenommen werden können: Jeder einzelne Platz ist mehr als belegt. Zugleich aber werden Straßenhunde, die in staatlichen Tierheimen bzw. Tötungen landen, in Rumänien nach 14 Tagen einfach getötet, wenn sie nicht abgeholt werden. Das heißt, die "Smeura" in Rumänien rettet, wen sie nur kann, denn wer nicht gerettet wird, stirbt. Was aber tun, wenn das Tierheim so voll ist wie jetzt? Was, wenn der Winter hereinbricht, mit massenhaft Schnee und Minusgraden?

Matthias Schmidt spricht in der Sendung "Tiere" über Probleme - und auch mögliche Lösungen. So errichtet die Tierhilfe Hoffnung e.V. nun ein Kastrations- und Registrationszentrum, in Zusammenarbeit mit rumänischen Tierärzten vor Ort. Ziel ist, den rumänischen Behörden zu zeigen: Es geht auch ohne töten, und sogar besser. Kastrieren, registrieren und vor Ort würdig versorgen - das wäre der humanere und auch erfolgversprechende Ansatz für die Zukunft, um den Bestand der Tiere zu kontrollieren.

Schon jetzt fährt das Einsatzteam der Smeura mit vier Tierarztmobilen durch ländliche Gegenden in Rumänien, um dort vor Ort Tiere zu kastrieren. Einsame und hilflose Welpen oder kranke Tiere werden direkt gerettet. Wie lang aber geht das noch gut?

Eine Problematik ist, dass die Tierheime in Deutschland derzeit völlig überfüllt sind und somit auch die Partner-Tierheime der Smeura in Deutschland kaum noch freie Plätze für die Neuankömmlinge aus Rumänien haben. Der wichtigste Punkt ist daher: Wer in Deutschland einen Hund sucht, sollte ein Tier aus dem Tierheim aufnehmen. Je mehr Plätze dort frei werden, desto mehr Tiere können in Rumänien vor dem sicheren Tod bewahrt werden. Keinesfalls sollte man Hunde bei ebay kaufen oder noch schlimmer: selber Hunde vermehren, so Matthias Schmidt. Tierschutzhunde seien auf lange Sicht oft auch nicht schwieriger als andere Hunde - ganz im Gegenteil. Sie brauchen nur zu Beginn ihre Zeit, um anzukommen.

Matthias Schmidt berichtet auch von der Tierschutzarbeit in Rumänien und in Deutschland. So hat die Tierhilfe Hoffnung e.V. Material für Tierschutzlehrer_innen zusammengestellt, mit dem man nicht nur an Schulen arbeiten kann, sondern auch jeder, der eine Tierschutzgruppe gründen will.

 

Mehr Informationen zur Smeura und zur Tierhilfe Hoffnung e.V.:


www.tierhilfe-hoffnung.com


Audio

Interview mit Matthias Schmidt

Download (74,8 MB)
Matthias-Schmidt-2023-online.mp3



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