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Eine Stimme aus der Menge
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Eine Stimme aus der Menge: Womit beschäftigen sich die Jugendlichen auf unterschiedlichen Seiten der Welt?
Heutzutage ist der Alltag in Europa und in Asien nicht sehr anders als man denkt. Ins Gym gehen, am Computer spielen und Musik hören sind mittlerweile beliebte Freizeitaktivitäten von Jugendlichen überall. In China hört man neben Pop gerne Folk und durch Serien auch japanische- und englischprachige Musik und man singt gerne Karaoke. Finnen hören gerne englischsprachige Lieder und Heavy. Da chinesische Wohnheime keine Küche haben, gehen Studierende gerne in Restaurant essen, aber in Finnland ist es zu teuer dafür.Auch Katzencafés, Teehäuser und Bubble Tea sind beliebt in China, und man kann fast alles online einkaufen. In Finnland gibt es einige besondere Aktivitäten, wie Orientierungslauf im Wald oder in die Sauna gehen. In beiden Ländern sind die lokalen Traditionen nicht ganz verschwunden. Zum Beispiel in China interessieren sich viele Mädchen für traditionelle Kleider und in Finnland sind regionale Nationalkleider für einige ganz wichtig. Typischerweise denkt man in Bezug auf China nicht gleich an Aktivismus, aber die Vorstellung von Aktivismus ist dot anders. Demonstrationen sind nicht möglich aber man kümmert sich vor allem um sozial benachteiligte Menschen, wie Obdachlosen und Kinder aus armen Verhältnissen.
Asiatisches Schulleben wird immer als anstrengend dargestellt. Im Gegensatz zu Deutschland zählt in China nur die letzte Abiturprüfung (gaokao) alles, in Finnland zählen mittlerweile auch nur noch das Abitur, aber man darf die Prüfungen im eigenen Rhythmus schreiben. In beiden Ländern werden die Prüfungen nicht von den eigenen Lehrer*innen, sondern von einer Kommittee korrigiert. Dazu sind die Prüfungen nur selten mündlich und sie dürfen mehrmals wiederholt werden. In China sind gap years aber im Gegensatz zu Europa noch nicht üblich, da sie später im Arbeitsleben als nachteilig gesehen werden. Dagegen sind gute Noten, eine exzellente Universität und Praktikumserfahrungen wichtig. Vor allem die Bacheloruniversität ist wichtig, da es die guten Abiturergebnisse widerspiegelt. In Finnland sind die Unterschiede zwischen den Universitäten nicht so groß und deswegen wird eher nach einer guten Studentenstadt gewählt. In China gab es früher zahlreiche teure Nachhilfeangebote, die jetzt verboten worden sind. Es ist allerdings nicht hundertprozentig gerecht, da die Student*innen jetzt alles selbst lernen müssen und es große regionale Unterschiede zwischen ländlichen und großstädtischen Schulen gibt.
Interessanterweise schlafen die Unterstufenschüler*innen in China oft einen Mittagsschlaf. Die Mensen sind unterschiedlich in jeder Schule und Universität. In einigen Universitäten gibt es auch Halal-Mensen für die Muslim*innen. In Finnland klagt man leicht über das Mensaessen, obwohl es von Steuern bezahlt wird und qualitätsvoll ist. Jeder hat komische Erfahrungen mit dem Schulessen, zum Beispiel in Finnland klagen einige Schüler*innen über Brei und Fruchtsuppe. Irgendwo in China wurden mal sogar Eier mit Ameisen serviert!
Playlist:
SKÁLD: Norðrljós
Hu Xia: Na xie nian
Amorphis: Silver Bride
Annie Leung: Xiang wu xiang yu you xiang feng (Surun pyyhit silmistäni)
Sometimes you need to go far to see what’s near. Diskussionen über Kulturen und Menschenleben aus ethnologischer Perspektive, Nachsinnen über Kultur und Unterhaltung, Grübeln über gesellschaftliche Themen und tiefere Überlegungen über die Kompliziertheit und Einzigartigkeit des Lebens.
Audio
Die Sendung zum Nachhören
EineStimme_aus_der_Menge_06042022.mp3