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Bunte Vielfalt (inaktiv)


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"Pissen ist ein Muss". Nicht nur in Tübingen gibt´s da noch viel zu tun.

Die Verfügbarkeit und der Zugang zu öffentlichen Toiletten stellen für viele Menschen eine Barriere dar, die eine Teilhabe am städtischen Leben erschwert. Dazu eine Umfrage in Tübingen und ein Gastbeitrag von RDL

Armin Rist, Beauftragter für Inklusion und Barrierefreiheit in Tübingen und Di Schwester von der Redaktion BUNTE VIELFALT, waren unterwegs: am Freitag, den 28.10.22 in der Stadt Tübingen am Neckar!

Was würden die vielen Menschen in der Stadt wohl tun, wenn es keine Öffentlichen Toiletten gäbe?
 
Für Frauen ein schwieriges Thema. Männer gehen oft einfach Wildpinkeln. Dies ist allerdings eine Ordnungswidrigkeit. Frauen haben es mit dem "an Hausecken pinkeln" nicht so ... vorwiegend aus biologischen Gründen, nicht unbedingt wegen besseren Möglichkeiten in Sache "Pissen in der Stadt".
 
Wir haben 4 Frauen gefunden, die uns dazu eigene Erfahrungen schilderten.
 
Resümee unserer Umfrage in der Stadt Tübingen: die Befragten, nutzen die Öffentlichen Toiletten aus hygienischen Gründen niemals, widerwillig oder können, selbst wenn sie "mal dringend müssen" die Toiletten oft gar nicht erreichen.
Barrieren und zum Teil nachvollziebare Ängste halten gerade Frauen offensichtlich von den Toiletten in der Stadt Tübingen fern. 
Mehr als gedacht, antworteten die Frauen, sie gehen nicht auf öffentliche Toiletten. Wenn sie pissen müssen, geh´n Frauen lieber nach Hause. 
Auch die sogenannte Nette Toilette in der Gastronomie wird durchaus nicht immer als Alternative zu den Öffentlichen Pissanstalten empfunden. 
 
Auch das Thema Ausgrenzung wurde erwähnt. Denn nicht jede_r* hat Geld um sich das Pinkeln in der Stadt leisten zu können.
 
Und Toiletten "FÜR ALLE" nutzen nichts, wenn sie nur mit einem E-Schlüssel zu öffnen sind, den nicht ALLE (dabei)haben. Wir standen vor der Tür der Toilette für Alle in der Collegiumsgasse, Tübingen und zwar vor einer Tür, die ZU war. 
 
Das stinkt uns - denn was, wenn es in die Hose geht???

Dazu kommt, dass es auch in anderen Städten ein großes Thema ist. Pissen ist durchaus politisch und auch wissenschaftlich wird der Ort Toilette als ein wichtiges Thema ernst genommen. Dazu gibts Infos vom Kloletktiv in Freiburg.... Den ganzen Hörbeitrag zum Thema "Pissen ist ein Muss", könnt ihr hier nachhören.
 
Während der Welttoilettentag, am 19.11. bei den Menschen in Deutschland ein kleines Schmunzeln auslöst, ist er in Ländern des globalen Südens ein sehr relevantes Thema. Schlechte hygienische Bedingungen aufgrund fehlender Toiletten können zu schweren Krankheiten führen.
Das Difäm aus Tübingen setzt deshalb für Dörfer in Malawi auf die VIP-Toilette. „VIP“ steht für Ventilatet Improved Pit Latrine
 
Zugang zu Toiletten ist keine Selbstverständlichkeit
 
„Nach Schätzungen der UN haben rund 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu ausreichender Sanitärversorgung“, berichtet Gisela Schneider, Direktorin des Difäm.  

Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) unterstützt deshalb Menschen in Malawi dabei, Zugang zu sauberen Toiletten zu erhalten. Zum Einsatz kommt die ASSET-Methode – der Hilfsansatz auf Augenhöhe – und die eigens für strukturschwache Regionen entwickelte VIP-Toilette. „Anstatt Menschen zu erzählen, was sie brauchen, damit zu versorgen und damit in eine neue Abhängigkeit zu treiben, ermutigen wir sie, Fragen zu stellen und Antworten zu finden“, so Schneider. In einem ersten Schritt werden Bezugspersonen ausgebildet, die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner ihres Dorfes befragen, wo sie Handlungsbedarf sehen und was sie zur Lösung beitragen können. Dann legt die Dorfgemeinschaft fest, was mit Priorität realisiert werden soll. Anschließend setzen die Bewohnerinnen und Bewohner die Projekte selbst um. Das Difäm unterstützt sie nur mit Beratung und Material, das vor Ort nicht verfügbar ist. Im Ntchisi Distrikt Malawis haben sich viele Dörfer für den Bau einer VIP-Toilette entschieden. Steine, Mörtel und Arbeitskraft dafür steuerte die Dorfgemeinschaft selbst bei. „Nach einem solchen Projekt identifizieren sich die Menschen mit dem Erreichten, weil es eine eigene Errungenschaft ist“, erläutert Schneider die Vorteile des ASSET-Ansatzes. „Das gilt für Maßnahmen mit großer Strahlkraft ebenso wie für die unscheinbare, aber für Hygiene und Gesundheit so wichtige Toilette."
 
 
Was ist und was macht Das Difäm ?

zur Organisation:  Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. Seit über 100 Jahren verbessert die Organisation für weltweite christliche Gesundheitsarbeit die Gesundheitsversorgung in wirtschaftlich armen Ländern, besonders für benachteiligte Menschen. Das Difäm ist Träger der Tropenklinik Paul-Lechler Krankenhaus, des Hospiz Tübingen und der Akademie für Gesundheit in der Einen Welt.  Das Difäm ist für seine weltweite Gesundheitsarbeit auf Spenden angewiesen, Spendenkonto : Evangelische Bank eG IBAN: DE36 5206 0410 0000 4066 60 BIC: GENODEF1EK1
 
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Danke für den Beitrag liebe Kolleg_innen* vom Freien Radio RDL Freiburg. 
Der Hörbeitrag wird uns in der nächsten Sendung BUNTE VIELFALT inspirieren und ebenfalls zum resümieren über Diversität, Barrierefreiheit und Inklusion in Bezug auf die öffentliche Pisserei ermuntern.
Wir werden über die Barrierefreiheit und Inklusion in Sachen Öffentliche Toiletten reden. 

Schaltet ein! Bunte Themen, Bunte Musik bei der BUNTEN VIELFALT im Freien Radio Wüste Welle, Tübingen.
 
Wir freuen uns auf viele Zuhörer_innen* 

Armin & Di Schwester
 
 
 
 
 
 
 
 
Zum übernommenen Hörbeitrag hier der Quellnachweis: 
 
Hörbeitrag: Feministische Themen
 

Feministische Perspektiven auf Öffentliche Toiletten

 Upload vom 07.09.2022/ 13:46
 
Die Verfügbarkeit und der Zugang zu öffentlichen Toiletten stellen für viele Menschen eine Barriere dar, die eine Teilhabe am städtischen Leben erschwert. Diesem Thema widmete sich der Workshop "Pissen* ist Politisch – Feministische Perspektiven auf Pinkeln im öffentlichen Raum", der Teil der Veranstaltungsreihe "Feminist City – Stadt für Alle?!" war.

Im Workshop sollte ein Raum geschaffen werden, in dem ohne Scham und Tabus über persönliche Erfahrungen im Umgang mit öffentlichen Toiletten gesprochen werden konnte.

Im Rahmen des Workshops hat das Freie Radio Freiburg (RDL) mit Martine vom Klo:lektiv gesprochen, die den Workshop angeleitet hat. Das Klo:lektiv ist ein Zusammenschluss von Geograph*innen, die das Thema der öffentlichen Toiletten stärker in wissenschaftliche und stadtpolitische Debatten einbringen möchten. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die öffentliche Toilette als Brennglas gesellschaftlicher Machtverhältnisse zu schaffen.
 


Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/InfoBarrierefreiWirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: Felix
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 01.09.2022

Audio

Gebauter Beitrag Pissen ist ein Muss Umfrage Tübingen

Download (20,04 MB)
Beitrag_Umfrage_in_Tuebingen_zu_Situation_OeffentlicheToiletten.mp3


Umfrage in Tübingen zu Offentlichen Toiletten und Gastbeitrag RDL

Download (61,93 MB)
Umfrage_und_Gastbeitrag_RDL_Pissen_ist_Politisch.mp3


Gastbeitrag Pissen ist Politisch AutorInnen: Felix, Radio: RDL, Freiburg im www Produktionsdatum: 01.09.2022

Download (42,75 MB)
20220907-feministisch-117347.mp3



Anhänge

» 221111_Pressemitteilung Toilettentag.pdf


Sendetermine

Bunte Vielfalt

13.11.2022 14 Uhr



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