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DER PRAKTIKUMSPODCAST


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Die Tübinger Familien- und Altershilfe (TüFA) stellt sich vor

Mitarbeiter_innen und Ehrenamtliche berichten über ihre Arbeit und Erfahrungen bei der TüFA

Die Tübinger Familien- und Altershilfe (kurz TüFA) wurde am 6. März 1956 gegründet - mit dem Bestreben, etwas anderes in seinem Hilfsprogramm anbieten zu wollen als die Stadt Tübingen. Ihren Sitz hat die TüFA im Bürgerheimhof. Seit 2005 konzentrieren sich die Aufgabenfelder auf die Familienhilfe mit verschiedene neuen Abteilungen. Beispielsweise gibt es seit 2006 eine Online Börse für Kinderbetreuung, die häusliche Betreuung Demenzkranker, die Online Börse Nachhilfe, die Bewegende Nachbarschaftshilfe, die Entlastung für Alleinerziehende, das Tanzcafé Alois und die Nachbarschaftshilfe bei Altersarmut.

 

Die TüFA zählt 320 Mitglieder und bezeichnet sich als einen nicht gemeinnützigen, parteien- und konfessionsunabhängigen Verein, der ohne staatliche Zuschüsse auskommt und ein bezahlbares Angebotsspektrum aufweist. Bis zu 300 Helfer_Innen, bzw. Ehrenamtliche sind bei der TüFA beschäftigt. Die TüFA möchte schnell, unbürokratisch und zuverlässig helfen, erwähnt Berthold Rein (Vorstandsvorsitzender). Der Verein finanziert sich über Entgelte für die Einsätze. Mitarbeiter_innen erhalten einen Mindestlohn. Anhand eines vereinsinternen Fonds kann auch Menschen ohne eigenes Budget geholfen werden. Der Verein verfügt ebenfalls über einen Etat für Alleinerziehende.

 

Zur Zeit sind Mitarbeiter_innen aller Ausbildungsgrade im Alter von 18 bis 81 Jahre für die TüFA, in Form der Nachbarschaftshilfe als befreundete/r Helfer_innen tätig. Grundsätzlich sollten Helfer_innen das Management eines Haushalts bewältigen können, wie etwa Einkäufe erledigen, kochen, die Kehrwoche übernehmen, Fahrten begleiten, den Garten und Tiere versorgen. Ältere und Kranke sollen unterstützt werden, damit diese so lang wie möglich bei sich zu Hause wohnen bleiben können. Das Anforderungsprofil ist dafür recht unterschiedlich. Via Intranet können sich Mitarbeiter_innen ihre Einsätze nach Vorlieben und Können selbst wählen. Für die Arbeit mit Kindern benötigt mensch ein Führungszeugnis. Als Betreuer_in für Demenzkranke ist eine Schulung notwendig. Helfer_innen sollen für ihre Arbeit ein Sozialverständnis und entsprechendes Engagement mitbringen.

 

Anke Möck, die seit 2005 in der Geschäftsführung der TüFA arbeitet, nimmt unter anderem auch an folgenden Arbeitskreisen teil: Altersarmut, Netzwerk Demenz, Verwahrlosung und Bedarfe der Tübinger. Außerdem kümmert sie sich um die von der Stadt Tübingen organisierten Einsatzfelder und erschließt neue Geschäftsfelder.

 

Mit der Nachbarschaftshilfe wolle man Unterstützung in vielen Lebensbereichen anbieten und Erleichterung, Entlastung und Freude bereiten. Gleichzeitig möchte mensch die zunehmende Isolation der Menschen verhindern. Alleinerziehende Tübinger_innen unterstützt die TüFA vor allem bei der Kinderbetreuung.

 

Im Zusammenhang mit der Nachbarschaftshilfe im Alter reagiert die TüFA auf den demografischen Wandel. Ältere bekämen demnach weniger Rente und seien zudem mehr auf sich allein gestellt. Angehörige zögen weg und könnten ihre Verwandten nicht mehr pflegen. In Kooperation mit den Programmen der Stadt Tübingen möchte die TÜFA den Tübinger_innen, die Hilfe anbieten, die sie benötigten.

 

Eine besondere Einrichtung ist das das Tanzcafé Alois. Dieses findet im Sparkassencarré statt und richtet sein Bewegungsangebot zur Sturzprophylaxe vor allem an Ältere.

 

Mit der Betreuung älterer Menschen sind Demenzerkrankungen ein großes Thema für die TüFA. Die Psychologin Julia Stahl erklärt, dass die Demenz eine degenerative Hirnerkrankung ist, die vor allem ältere Menschen betrifft. Die Alzheimer-Erkrankung stellt dabei die häufigste Form dar. Der Abbau von Hirnsubstanz und die Schädigung der Synapsenverbindungen verursachen Symptome wie Vergesslichkeit, Schwierigkeiten in der zeitlichen und räumlichen Orientierung und bewirken Verluste in der Alltagstätigkeit. Betroffene haben Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl, ziehen sich zurück und benötigen tatsächlich viel Unterstützung.

 

Wer mit Demenzkranken arbeitet, muss mit den Symptomen der Erkrankung vertraut sein, auch die Schwankungen im Befinden muss mensch kennen. Die Persönlichkeit der erkrankten Personen kann sich verändern. Auch sprunghafte Schübe sind möglich. Man muss wissen, dass man sich nicht aufdrängt oder übergriffig verhält, also die Kund_innen nicht belehrt oder ständige Verbote ausspricht. Die Einbindung der Angehörigen ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Betreuung der Demenzerkrankten, sagt Lepold Stein, langjähriger Helfer bei der TüFA.

 

Das Angebot der TüFA wird von Kund_innen in großem Maße angefragt. Daher sucht die TüFA stets nach neuen ehrenamtlichen Helfer_innen.

 

Wer interessiert ist, muss eine Selbstauskunft ausfüllen und erhält gleichzeitig einen Kennenlerntermin bei der TüFA. Ihr meldet euch dafür am besten telefonisch 07071 - 980513 und via Mail: info@tuefa-tuebingen.de bei der TüFA!

 


Audio

Download (72,62 MB)
Interview_TueFA.mp3



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16.06.2023 11 Uhr



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