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AKTUELL 18.04.2024
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Containern muß auch in Tübingen straffrei werden!

Wieder einmal sind zwei Dumpster-Diver in Tübingen von Repression betroffen. Der Marktleiter des Rewe West möchte nicht, dass Menschen sich die genießbaren Lebensmittel aus seinen Mülltonnen holt, die er vorher entsorgt hat. Eine Betroffene erzählt live im Studio.

Containern, um nicht teilzuhaben an der rücksichtslosen Produktion von Waren. Containern, um das, was andere als Müll deklarieren, zu verwerten. Containern, um auf die enorme Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen. Das sind nur drei Gründe, weshalb Menschen sich noch genießbare Lebensmittel aus Mülltonnen von Supermärkten holen, um sie zu verwerten und mit anderen zu teilen.

Immer mehr Supermärkte sperren ihre Müllcontainer ein, damit kein Zugang besteht für bedürftige oder konsumkritische Recylisten. So auch der Rewe in der Weststadt Tübingen. Allerdings war die Tür nicht verschlossen, als zwei junge Menschen kamen um Waren zu retten. Nun hat der Marktleiter sie angezeigt und will diese Anzeige nicht zurückziehen. Jetzt müssen die Betroffenen mit Repression seitens der staatlichen Behörden rechnen.

Dabei ist in etlichen europäischen Ländern und auch weltweit das Containern legalisiert oder gilt zumindest nicht als Straftat. Wann endlich begreift das dieses Deutschland hier? Die CDU stellt sich konsequent gegen eine Legalisierung des Containerns. Inzwischen wird ein Wegwerfverbot für Supermärkte gefordert, so wie es z.B. in Frankreich gilt. Aber auch hier ist fraglich, ob und wann das kommt.

Momentan ist eine Klage von zwei Münchner Studentinnen vor dem Verfassungsgericht anhängig, die gegen ein Urteil von letztem Jahr Einspruch einlegen, wonach Containern immernoch Diebstahl ist.

In Tübingen standen vor gut fünfzehn Jahren bereits zwei Student*innen vor Gericht, weil sie aus den Mülltonnen vom Kaufland Waren im Wert von fünf Euro mitgenommen hatten. Damals gab es eine große Öffentlichkeit und einen kreativen Prozess im Amtsgericht, der in eine Einstellung des Verfahren mündete.

Da fragt man sich doch, weshalb die "Zwei vom Rewe" diese Geschichte nochmal mitmachen müssen - dabei sollten doch eher diejenigen bestraft werden, die mit Lebensmitteln nicht nachhaltig umgehen, sondern sie in Unmengen wegwerfen. Nicht diejenigen, die diese Lebensmittel verwerten, handeln verwerflich; im Gegenteil.

Unterstützt die Zwei vom Rewe mit eurer Solidarität!

Kommt am Samstag, den 27.6. im Schleifmühleweg 36 (Straße beim Rewe Weststadt) zum Protest um 12 Uhr Mittags.

Unterzeichnet die Online-Petition, mit den Zielen, den Marktleiter von der Rückziehung der Anzeige zu überzeugen und den Rewe Weststadt zum Mitmachen bei Foodsharing zu bringen:
 https://weact.campact.de/p/containerntuebingen

Kontakt zu den Zwei vom Rewe bekommt ihr über containerntuebingen@gmail.com


Audio

Das Gespräch mit der Betroffenen Saray

Download (31,91 MB)
Containern_2020.mp3



Sendetermine

Resonanz Con(tra)sens

19.06.2020 21 Uhr




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