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Hintergründe zu den Protesten in Chile
Am 25.10. fand auf dem Tübinger Holzmarkt eine Kundgebung in Solidarität mit den Protesten in Chile und gegen die Eskalation durch Polizeigewalt statt. Am Abend waren Chris und Jimmy bei uns zu Gast im Studio. Selbst aus Chile stammend, und mit Freunden und Familien vor Ort, erzählen sie uns über die Hintergründe der Proteste. Dabei wird deutlich, daß die Erhöhung der Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr nur ein Faß zum Überlaufen brachte, das seit dreißig Jahren im Land brodelt. Das neoliberale wirtschaftliche System, welches durch die Verfassung Chiles gestützt und durch Präsident Sebastián Piñera vorangetrieben wird, stürzt einen großen Teil der Bevölkerung in existenzielle Nöte. Unvorstellbar geringe Renten, die Privatisierung der Gesundheitsversorgung und der Bildung, profitorientiertes Wirtschaften bei grundlegender Infrastruktur wie der Stromversorgung sind nur einige Punkte, gegen die sich die aktuellen Proteste wenden. Die rechtskonservative Regierung reagiert darauf mit Ausgangssperren, Festnahmen und Militär auf öffentlichen Plätzen. Die chilenischen Medien tragen mit ihrer intransparenten und einseitigen Berichterstattung zur Spaltung der Proteste bei. Chris und Jimmy betonen, daß internationale Aufmerksamkeit, Medienpräsenz und Solidarität für die Menschen vor Ort nicht nur deswegen äußerst wichtig sind. Kundgebungen der Solidarität, wie sie in Tübingen stattfand, zeigen ihnen auch, daß sie nicht alleine im Kampf gegen den Kapitalismus und Neoliberalismus stehen.
Am Mittwoch, den 30.10. soll eine weitere Aktion auf dem Tübinger Holzmarkt stattfinden. Geplant ist ein Konzert, zu dem natürlich alle herzlich eingeladen sind.
Die Sendung fand zweisprachig statt. Die spanischen Beiträge hat Jonna für uns live ins Deutsche übersetzt.
Die musikalischen Beiträge sind nicht in der Audio-Datei enthalten.
Audio
Gespräch über die Proteste in Chile
25_10_2019_Chile_Resonanz_Con-tra-sens.mp3