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Faire Schokolade on air 2022
Pro Kopf essen wir jedes Jahr rund 9 Kilo Schokolade und konsumieren 2,7 Kilo Kakao, aber was ist uns wichtig, wenn wir diese Artikel in unseren Einkaufskorb legen? Das Umfrageteam wollte genau das herausfinden. Sie waren für euch auf der ChocolArt in Tübingen und haben bei Passant_innen nachgefragt, welche Eigenschaften sie wichtig beim Kauf von Schokolade finden. Bei der Umfrage kam heraus, dass nicht nur der Preis, sondern auch der Geschmack, die Art der Schokolade und Fairness eine wichtige Rolle in der Kaufentscheidung spielen.
Apropos Fairness, sie haben auch nachgefragt, ob es wichtig für die potenziellen Käufer_innen ist, dass die Schokolade aus fairem Anbau stammt. Fast alle der Befragten antworteten, dass Fairness eine Rolle bei der Entscheidung spielt. Das steht im starken Kontrast zu den Waren, die wir alltäglich im Supermarkt finden können.
Die Chocolart - das größte Schokoladenfestival Deutschlands, oder doch eher ein Festival kolonialer Ausbeutung? Die besten Chocolatiers an einem Ort! Aber wie fair sind deren Produkte wirklich? Wir haben nachgefragt und zwar bei den Organisatoren selbst. Sofia Roussou von Tübingen Erleben organisiert seit 2008 die Chocolart mit und hat uns Rede und Antwort gestanden.
Fairer Kakaohandel ist den Organisatoren der Chocolart wichtig. So müssen die Aussteller:innen angeben, woher sie den Kakao beziehen und die Lieferkette darlegen. Zudem findet eine Zusammenarbeit mit TüBio Milch statt. Andere Rohstoffe wie Zucker werden dabei aber nicht schwerpunktmäßig nach fairem Handel abgefragt. Fairer Handel geschieht für die Organisatoren aus Überzeugung, d. h. wer den Kakao fair bezieht, macht dies auch bei den anderen Rohstoffen.
Ein Mindestanteil an fairen Händlern wird auf der Chocolart nicht erreicht. Es sollen vor allem kleine handwerkliche Betriebe mit guter Ware unterstützt werden. Für diese kleinen Unternehmen sind die Fair Trade Zertifizierungen allerdings oft eine hohe finanzielle Hürde, weswegen trotz fairer Ware auf die Siegel verzichtet wird. Der Traum der Organisatoren ist es, dass in Zukunft die Mehrheit der Händler:innen faire Produkte anbieten.
Fair gehandelte Ware wird im Programmheft sichtbar gemacht und es findet auch Aufklärungsarbeit statt. Die Organisatoren sehen sich in der Pflicht und in der Verantwortung, fair gehandelte Ware auf der Chocolart zu fördern. Über die Chocolart hinaus wird sich z. B. bei The Chocolate Way engagiert. Andererseits stehen die Organisatoren vor dem Spagat zwischen finanzierbarer Ware für die Kundschaft und guten Produktionsbedingungen.
Ghana ist der zweitgrößte Produzent von Kakaobohnen weltweit. Der Kakao stellt für einen großen Teil der Bevölkerung eine wichtige Einnahmequelle dar. Die Kleinbauern und Bäuerinnen sind oft abhängig von großen Konzernen und schwankenden Marktpreisen, wodurch sie mit verschiedenen sozialen Problemen konfrontiert werden. Doch dass es auch anders funktionieren kann beweist das deutsch-ghanaische Unternehmen fairafric.
Elli, eine Mitarbeiterin des deutschen Teil des Teams von fairafric, gibt einen Einblick, in die Produktion von fairer Schokolade. Das Besondere bei fairafric ist, dass die Schokolade nicht in Europa bzw. den USA produziert wird, wie es bei den meisten Schokoladenherstellern der Fall ist. Vom Anbau der Kakaobohnen bis zur fertigen Tafel passiert alles in der neuen Fabrik von fairafric in Ghana.
Was es mit der Wertschöpfungskette auf sich hat, warum fairafric kein „Fair Trade“-Siegel hat und wie die Kakaobauern- und bäuerinnen durch deinen Kauf von fairafric-Schokoladentafeln profitieren erfährst du in dieser Sendung.
Audio
Umfrage Schokolade
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Umfrageteam Fazit
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Orga Chocolart
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Chocolart Fazit
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Interview Fair Afric
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Leoniefazit
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