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Thees Uhlmann :: Auftauchen, glänzen, abhauen
Thees Uhlmann ist Autor und Musiker, momentan ist er mit seiner siebenköpfigen Band unterwegs und bespielt die Bühnen der Republik, auch die Waldbühne im Tübinger Sudhaus am 17. August. Sein Elefantengedächtnis in Tourangelegenheiten lässt ihn auch einen Auftritt im Epplehaus memorieren, der zur Hochzeit der Tübinger Punkphase in den späten 1990er-Jahren gewesen sein muss und deren Auswirkungen er amüsiert beschreibt, die Punks hätten die Tübinger Innenstadt "umdekoriert".
Ebenso nachhaltig in seiner Erinnerung präsent sind die durchbohrten Teelöffel im Epplehaus, die es wegen eines zeitweiligen Heroinproblems gab oder die Geschichte des Tomte-Schlagzeugers, der mit einer Plastiktüte voll Bargeld in eine Tübinger Bank die Dame am Schalter erst mit einer Überweisung überforderte, aber dann sogar zum Konzert eingeladen hat.
Das Touren mit seiner Band ist für Thees eine große Freude, sie achten(auf)einander und pflegen die "Verrohung nach Innen zur Maximierung der Kunst". Da ist kein Platz für Männlichkeitskult oder schlechtes Benehmen, der aus dem Fenster geworfene Fernseher ist in seiner Ikonografie von "einem libertären Akt zu einem autoritären Akt" geworden.
Neben einem neuen Album und einem neuen Roman möchte Thees auch einen Erziehungsratgeber schreiben, noch ist keine Seite geschrieben, aber der Titel steht schon fest: "Pädagogik ist wenn ich lache". Damit möchte er ein Gegenstück setzen zu prätentiösen, dummen und flachen Allgemeinplätzen wie "das innere Kind muss eine Heimat finden". Wer versucht, "Offensichtlichkeit als Tiefgang zu verkaufen" kann sich des Zornes von Thees Uhlmann gewiss sein.
Audio
thees_uhlmann.mp3
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