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Abdullah Öcalan :: Jenseit von Staat, Macht und Gewalt

Anlässlich des "Tag der politischen Gefangengen" sind verschiedene Referierende virtuell zusammengekommen, um das Buch von Abduallah Öcalan "Jenseits von Staat, Mach und Gewalt" vorzustellen und über das von ihm entworfene Gesellschaftsmodell des Konförderalismus zu diskutieren.

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie waren viele emanzipatorische Stimmen in der Türkei zu hören, die betonten, dass sie nicht zurück in die Normalität wollen. Denn genau diese Normalität, die vor der Pandemie herrschte, war das Problem. Auf der Suche nach einer anderen Normalität sind die ReferentInnen Almuth, Jens, Reimar, Anja und Marina auf das Buch von Abdullah Öcalan "Jenseits von Staat, Macht und Gewalt" gestoßen und wollen anhand dessen Einblicke in ein utopisches Gesellschaftsmodell geben, welches in Teilen von Kurdistan gelebt wird.

Das gesellschaftliche Pilotprojekt eines demokratischen Konförderalismus von Öcalan ist 2014 in Rojava in der Praxis geboren. Die Menschen dort organisieren sich basisdemokratisch und in Selbstverwaltung und streiten für Demokratie, Frieden, Selbst- und Mitbestimmung, Gleichberechtigung von Religionen, Völkern und Geschlechtern, Ökologie, freiheitliche Werte und Menschenrechte.

Abdullah Öcalan ist Chef der kurdischen Arbeiterpartei und seit 1999 in der Türkei inhaftiert. Er hat 1999 einen Waffenstillstand zwischen Kurden und der Türkei initiiert, welcher bis 2004 anhielt. Nach der Beendigung des Waffentsillstands, haben sich die Menschen gefragt, wie es nun weitergehen soll und daraufhin hat Öcalan dieses Buch geschrieben, um seine Position klarzumachen und betont dabei die Frauenbefreiung, den Sozialismus, die Ökologie und die Basisdemokratie. Aktuellen Gerüchten zufolge soll er verstorben sein, weshalb um ein Besuchsrecht gekämpft wird.

Almuth ist Teil des Jineoloji Komitees Deutschland, Jens ist Mitglied eines Lesekreis zu diesem Buch und beschäftigt sich mit der kurdischen Freiheitsbewegung, Anja ist Aktivistin der kurdischen Frauenbewegung und Reimar ist Menschenrechtsaktivist, Übersetzer und Herausgeber des Buches. In dem Vortrag beleuchten sie verschiedene Perspektiven des Buches und ordnen das Ganze in einen historischen und aktuellen Kontext ein.

Das Referent*innen-Team bittet um UNterstützung bei dieser Petition:

Arbeitserlaubnis und Ausweispapiere für Leyla und Meryem Lacin!

Unterschreibt die Petition:
https://www.openpetition.de/petition/online/leyla-wir-brauchen-dich-aufenthalts-und-arbeitserlaubnis-fuer-leyla-und-ihre-mutter-meryem-lacin

Leyla und Meryem Lacin mussten 1988 aus der Türkei fliehen. Seither
leben Tochter und Mutter in Deutschland, zuerst in Bayreuth, seit zehn
Jahren in Kassel. Seit 5 Jahren arbeitet Leyla dort bei einem ambulanten
Pflegedienst.
Obwohl beide seit über 30 Jahren in Deutschland leben, gibt es bisher
für sie keine Bleibeperspektive. Der Pflegedienst soll nun Leyla
kündigen, da sie keine gültige Arbeitserlaubnis habe.
Die beiden sind anscheinend in einer Verwaltungssackgasse gelandet, in
der niemand mehr die Verantwortung übernehmen will.

Vor allem für Meryem ist dies akut lebensbedrohlich. Sie ist schwer
krank und überlebte jüngst mehrere Herzinfarkte. Diese musste sie teils
zuhause auskurieren, denn ohne Aufenthaltsstatus fehlt auch die
dauerhafte Krankenversicherung.
Leyla hingegen arbeitet unermüdlich für ihren Lebensunterhalt und pflegt
ihre Mutter. Sie verfügt über eine Sozialversicherungsnummer, zahlt
regelmäßig Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Eine
Aufenthaltserlaubnis und damit eine tatsächliche Absicherung und Zukunft
bleiben ihr aber verwehrt.

Kolleg*innen, Freund*innen und Kasseler Bürger*innen haben eine Petition
an die zuständige Bürgermeisterin der Stadt Kassel, Ilona Friedrich,
gerichtet und fordern Verantwortungsübernahme der Stadt und eine
Bleibeperspektive.

Hier die Seite der Initiative Leyla und Meryem bleiben:
https://leylameryembleiben.noblogs.org/

Hier das 30-minütige Radio-Interview mit Leyla:
https://www.freie-radios.net/107345


Audio

Download (57,26 MB)
freier_Sendeplatz_ueber_Abdullah_Oecalan.mp3





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