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„… den Widerstand leben“ :: Ein Radiofeature von Sobo Swobodnik

Seit 25 Jahren sind Thomas Walter, Peter Krauth und Bernd Heidbreder auf der Flucht, weil sie 1995 mutmaßlich den Bau eines Abschiebegefängnisses zu verhindern versucht haben. Mittlerweile sind die drei Gesuchten in Venezuela gestrandet und werden noch immer von den deutschen Ermittlungsbehörden verfolgt. Die Verjährung der ihnen vorgeworfenen Straftat („Verabredung zu einem Verbrechen“) soll erst nach weiteren 15 Jahren im Jahr 2035 (!) erfolgen.

Der Schriftsteller und Filmemacher Sobo Swobodnik hat im Frühjahr 2019 Thomas Walter in den Anden von Venezuela aufgesucht und über ihn einen Dokumentarfilm „Gegen den Strom – abgetaucht in Venezuela“ gedreht, der im Sommer 2020 in die deutschen Kinos kam.

Darauf aufbauend und im Zuge der Kampagne „Exit – bring the boys back home“ entstand nun das Radiofeature „..den Widerstand leben“, das nicht nur die Geschichte von Thomas Walter, den seit 25 Jahren im Untergrund lebenden mutmaßlichen „linksradikalen Terroristen“ und seine Flucht vor den deutschen Ermittlungsbehörden erzählt, sondern auch über die Dreharbeiten in Venezuela, einem gebeutelten Land im Umbruch, sowie über ein transatlantisches Musikprojekt, das Thomas Walter zusammen mit dem Berliner Musiker und Sänger Mal Élevé (vormals Irie Révoltés) produziert hat, bei dem es auch um zerplatzte wie aufrechterhaltende linke Utopien geht, um Widerstand, politisches Engagement, sowie die Kraft und den Glauben an eine gesellschaftliche Veränderbarkeit durch Musik.

Seit April 1995 fahndet die deutsche Bundesanwaltschaft nach Bernd Heidbreder, Thomas Walter und Peter Krauth, wegen der Mitgliedschaft in der Vereinigung „K.O.M.I.T.E.E.“, einem Brandanschlag auf ein Gebäude der Bundeswehr und der beabsichtigten Sprengung der Baustelle eines Abschiebegefängnisses. Obwohl die eigentlichen Vorwürfe nach 20 Jahren verjährt sind, wird der Haftbefehl mit Hilfe einer juristischen Spitzfindigkeit nach wie vor aufrechterhalten mit einer Verjährungsfrist von maximal 40 Jahre.

Da die Verjährung der ihnen vorgeworfenen Straftat („Verabredung zu einem Verbrechen“) erst nach weiteren 15 Jahren im Jahr 2035 (!) erfolgt, wurde die Kampagne „Exit – bring the boys back home“ ins Leben gerufen. Sie plädiert, aufgrund der Unverhältnismäßigkeit von Tatvorwurf und jahrzehntelanger repressiver Verfolgung, für die Einstellung des Ermittlungsverfahrens und die Aufhebung der Haftbefehle gegen die drei.


Audio

„… den Widerstand leben“

Download (54,35 MB)
den-Widerstand-leben-FINAL-24-okt-MP3.mp3



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