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Überblick: EU-Geschichte

Paris, Mai 1950. Der französische Außenminister Robert Schumann tritt mit einer Regierungserklärung vor die Mikrofone: Sein Vorschlag wird den Grundstein legen für eine ganz neue Art der Zusammenarbeit in Europa. In diesem Beitrag hört ihr die Geschichte der europäischen Integration. Komprimiert auf 2x3 Minuten.



Nur knapp fünf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg geht die französische Regierung mit dem Vorschlag einer Montanunion für Kohle und Stahl auf Deutschland zu. Die jahrhundertelange Feindschaft soll über die wirtschaftliche Zusammenarbeit überwunden werden. Auch Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Italien schließen sich der als Euopäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründeten Instituion an.

Rasch weitet diese ihre Kompetenzen auch auf andere Wirtschaftsbereiche aus. Es entsteht die EWG, die europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Ihre Aufgabe ist es den Handel zwischen den beteiligten Staaten zu vereinfachen.

1967, zum 10-jährigen Jubiläum, ändert die Gemeinschaft erneut ihren Namen. Von nun an nennt sie sich EG, Europäische Gemeinschaft. Und sie erhält zum ersten Mal Zuwachs. Großbritannien, Irland und Dänemark treten der EG 1973 bei. Am Ende dieser Dekade erfolgt dann erstmalig die direkte Wahl eines Europaparlaments.

Nach dem Fall der Diktaturen in Spanien und Griechenland, dürfen auch diese Länder in den 80er Jahren der Europäischen Gemeinschaft beitreten. Als dritter Kandidant erwirkt Portugal 1986 seine Aufnahme. Um den Handel zwischen den Mitgliedern zu vereinfachen wird ein auf sechs Jahre angelegtes Angleichungsprogramm, die Einheitliche Europäische Akte, beschlossen.

Mit dem Zerfall der Sowjetunion und dem Ende des Kalten Krieges wird die Europäische Gemeinschaft vor neue Aufgaben gestellt. Deutschland feiert die Wiedervereinigung, während die vormals neutralen Staaten Östereich, Schweden und Finnland neu aufgenommen werden. Die 90er Jahre sind zudem die Zeit entscheidender Verträge. 1993 entsteht mit dem Vertrag von Maastricht die Europäische Union. Für diese wird nicht nur die Einrichtung einer einheitlichen Staatsbürgerschaft beschlossen, sondern auch eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und eine gemeinsame Währung vereinbart.

Mit dem Schengener Abkommen von 1995 fallen außerdem die Personenkontrollen an den Grenzen zwischen den Mitgliedsstaaten weg. Vier Jahre später wird mit dem Vertrag von Amsterdam ein noch engere Zusammenarbeit in der Außen- und Sicherheitspolitik und der Justiz in Kraft treten.

Die stetig wachsende Zahl an Mitgliedsstaaten macht eine Reform der Europäischen Union notwendig. Die Bemühungen darum ziehen sich durch die erste Dekade des neuen Jahrtausends. Mit dem Vertrag von Lissabon finden sie 2009 endlich einen Abschluss. Dem Europäischen Parlament werden hier mehr Rechte zugeschrieben, ebenso den Parlamenten der Mitgliedsstaaten. Außerdem ist es erstmals möglich mit einem Bürgerbegehren die Europäische Komission zur Aufnahme von Themen zu verpflichten.

Im Zuge der Osterweiterung treten von 2004 bis 2007 die ehemaligen Ostblockstaaten Polen, Ungarn, Tschechien, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen, Slowakei, Bulgarien und Rumänien, sowie Zypern und Malta der Europäischen Union bei. In dieser Zusammensetzung feiert sie 2007 das 50-jährige Jubiläum der Römischen Verträge.

Seitdem befindet sich die Europäische Union jedoch in der Krise. Die Finanzkrise, der Konflikt mit Russland und der Ukraine und das vermehrte Auftreten von euroskeptischen Parteien haben die Debatten um Sinn und Zweck dieser Institution angefacht. Viele Menschen stellen sich die Frage wofür die Europäische Union eigentlich steht. Es geht um ihre Legitimation.

 

 

 

 


Audio

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Sendetermine

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18.01.2015 15 Uhr





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