RT Handicap u.A. expandiert. Die Terminnöte des umtriebigen Armin initiierten eine Zellteilung. Seit dem 15.7. 2009 sendeten sie gemeinsam: Armin, Franzi (sichtbares Handicap) und Silke (unsichtbares Handicap). Doch durch die Kollision der Terminkalender wird Armin nun mit seiner neuen Kopilotin Juliane eine eigene Sendung starten.

Franzi wird weiter zusammen mit Silke arglose Passanten, besonders gerne die mit unsichtbarer Behinderung, aufmischen. Franzi liebt provokante Fragen wie: „Finden Sie, dass ich ein Kind bekommen sollte?“ Oder sie fängt mit der Frage nach der Liebe zu Erdbeeren an und landet bei der Kompatibilität der Zigarette ihres Gegenübers mit dem gesunden Erdbeergenuß. Ihre Themen sind aus dem Leben gegriffen, das sie allerdings ihren HörerInnen aus der Perspektive des Fahrersitzes eines E-Rollis nahebringt, der im Winter in den von den Räumfahrzeugen am Gehweg zusammengeschobenen Schneehäufen stecken bleibt. Dabei bleibt auch so manche Sichtbehinderung ihres Gegenübers auf der Strecke. Eines ist ihr dabei  klar geworden: jeder hat eine Behinderung, nur sieht man sie nicht bei allen.

Franzi gehört auch zum Team von „Studio Achalm“ und für eine gewisse Satiresendung der Wüsten Welle gab sie sogar die Chefin. Sie ist ein kommunikativer Typ - in dem Geschäft für Schreibwaren und Bücher, in dem sie arbeitet, berät sie besonders gerne die lesefreudigen Kunden. Sie  selbst schreibt aber lieber, als dass sie liest. Vielleicht sind ihre Vorlieben auch ein Erbe ihrer künstlerischen Familie. Hier wuchs sie geborgen auf – aber weil sie fand, dass ihre Eltern nicht für immer für ihr Kind sorgen sollten, ist sie vor 16 Jahren ausgezogen.

Allerdings  versagt ihr ihre spastische Lähmung viel von dem selbstbestimmten Leben, das für andere selbstverständlich ist. So hat sie außer ihrem trockenen Humor auch eine Menge Mut und Energie entwickelt, die sie durchs Leben bringen. Seit mit der Mittelverknappung in dem Heim, in dem sie wohnt, wie sie sagt „die Schneekönigin regiert – 2 Mitarbeiter für 19 z.T. Schwerstbehinderte, da wird man abgefertigt wie am Fließband“, findet sie familiäre Wärme in Reutlingens Theater „Die Tonne“ und der Wüsten Welle. „Die Herzlichkeit meiner Kollegen tut mir gut.“ sagt sie.