Studio Wagenburg ist aber keine reine Musiksendung, Emi macht Umfragen zu bestimmten Themen oder lässt ihre HörerInnen ein Geräusch rund um ihr Traumdomizil erraten - die Gewinner erhalten zum Beispiel ein Essen in der Wagenburgkneipe oder den Eintritt zu ihrer nächsten Party.

Sie versteht sich zum Teil als Stimme der Wagenburg – auch wenn ihre MitburgbewohnerInnen sich bisweilen ungern interviewen ließen.

„Träume sind dazu da, dass man sie lebt“, hat jemand in der Aikido-Schule in Japan zu ihr gesagt. Als Kind träumte sie davon, zum fahrenden Volk zu gehören. In ihrem Laster fand sie ein Zuhause, das sie einfach so versetzen konnte, ans Meer, in den Wald oder in eine Straße mitten in Berlin.

„You can get it if you really want - dieses Lied ist zu einem Motto für mein Leben geworden“, sagt sie, während wir auf der Terasse ihres schmucken kleinen Häuschens sitzen. Aber halt – das ist kein Häuschen, das ist ein umgebauter Bauwagen. „Vor 20 Jahren hatten viele Laster, wir standen dichter beieinander“, erzählt sie, „jetzt haben die meisten Bauwägen und kleine Gärtchen drumrum.“ Inzwischen gibt es eben auch viele Kinder auf der Wagenburg. Emi lebt seit 17 Jahren hier, vor zehn Jahren kam ihr Sohn Jarubin auf die Welt, da hat sie ein Jahr Pause in Sachen Radio gemacht.

Davor war Aikido ihr Leben. Im Inneren ist Aikido ihr Weg geblieben, der Weg des Friedens.

In der Wüsten Welle ist sie nun das dritte Jahr Vorständin. Sie hat auch einen „bürgerlichen“ Beruf: Sie arbeitet als Erzieherin. „Ich habe die japanische Volkskrankheit“, bekennt sie – eine Tüchtigkeit, die ihrem Körper nicht immer gut tut. Jetzt will sie lernen, nur noch das zu machen, was ihr wirklich Spaß macht. Musik auflegen gehört auf jeden Fall dazu.