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Januar 2021 offen
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In der Ferne Heimat finden – Wie Migrant*innen sich ein bisschen Heimat nach Deutschland holen
Migration ist kein Phänomen der Moderne, sondern schon seit Beginn der Geschichte der Menschheit ein zentrales Element gesellschaftlichen Wandels. Unter anderem durch den Klimawandel und andere globale Krisen ist aber abzusehen, dass die Zahl der Migrant*innen weiter stark steigen wird. Umso wichtiger ist es, sich mit Migrations- und Integrationsprozessen auseinanderzusetzen, um diese so smooth wie möglich zu gestalten.
Sofia Cervera und Johanna Held sprechen in dieser Sendung mit Viola Hombach, die die verschiedenen Arten von Akkulturation, also der kulturellen Anpassung erklärt. Es wird dabei unterschieden zwischen Integration, Assimilation, Segregation und Marginalisierung. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, ob Migrant*innen die neue Kultur annehmen oder ihre ursprüngliche Kultur beibehalten, ob ein Mix entsteht oder ob eventuell beide Kulturen verloren gehen.
Denn - wer migriert hat es oft am Anfang nicht leicht: alles scheint neu. Die Sprache, die Menschen, die Abläufe, das Klima. Da liegt es nahe, sich Rituale und Gewohnheiten beizubehalten, um sich in der Fremde etwas mehr Zuhause zu fühlen. Und diese Gewohnheiten sind so unterschiedlich wie die Menschen und ihre Migrationsgeschichten selbst.
In der Sendung erzählt Batzezeg aus der Mongolei, dass die Wärme eines Feuers sie immer an ihre Heimat erinnert. Mayra aus Argentinien trinkt täglich ihren Mate-Tee und Monika aus Tschechien küsst am 1. Mai ihren Mann unter einem Baum und stellt so sicher, dass die Liebe für ein weiteres Jahr hält. Amparo aus Barcelona macht sich bei Heimweh ein Gazpacho, Carla kramt die Tiramisu-Rezepte ihrer Großmutter aus, wenn sie ihr Heimatland Italien vermisst.
Belen aus Argentinien hört täglich ihre Lieblingsradiosendung auf spanisch und Michelle aus Ecuador und Spanien trifft sich mit ihren lateinamerikanischen Freunden und Freundinnen. Für Luana aus Brasilien ist ihre Muttersprache Portugiesisch entscheidend, um sich mit ihrer Heimat zu verbinden, sie schaut sich deshalb Filme an oder hört Musik.
Rodolfo aus Mexiko fühlte sich nach zwei Jahren in Deutschland immer noch fremd und hatte das Gefühl, dass der Boden, auf dem er läuft, nicht zu ihm gehört. Er pflanzte deshalb ein kleines Apfelbäumchen, zusammen mit etwas Blut aus seinem Finger, in die Erde und hat seitdem das Gefühl, in Deutschland jeden Tag etwas mehr verwurzelt zu sein.
Sofia und Johanna betonen außerdem, dass es auch die Verantwortung von Einheimischen, also der empfangenden Kultur ist, dass Integration gut gelingt. Vor allem Sofia, die selbst vor ein paar Jahren aus Argentinien nach Deutschland migrierte, wünscht sich mehr Geduld und Verständnis gegenüber Migrant*innen und sagt, dass ein gegenseitiger Austausch sehr wichtig ist.
Danke an alle Beteiligten, die ihre Geschichten mit uns auf ihrer Muttersprache geteilt haben!
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In_der_Ferne_Heimat_finden.mp3
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