Diese Geschichten sind einem Menschen gewidmet, den ich persönlich gar nicht kenne: Hicham Hidam.

Das kam so:

Irgendwann einmal las ich im einem Merian über Südafrika von einem Koch in Johannisburg, genauer gesagt einem 1-Mann-Unternehmen, in dem der sehr kreative afrikanische Koch aus den heimischen Produkten in einer Kombination afrikanischer und europäischer Kochkunst jeden Abend Überraschungen servierte. Was schwärmte der Journalist mir davon vor, und ich seufzte neiderfüllt. Nach Johannisburg würde ich wohl nicht mehr kommen, mir fehlte zumindest schon mal das Geld.

Dann las ich im Schwäbischen Tagblatt von einem Koch in Tübingen, der in seinem Restaurant "Le Romarin" auf ähnliche Art kreiere. Im Internet fand ich begeisterte Berichte sowie Beschwerden, dieser Koch sei so eigensinnig und man müsse lange warten und überhaupt. Das klang sehr vielversprechend! Das musste ein echter Künstler sein! Künstler müssen eigensinnig sein sonst können sie nichts Eigenes zustandebringen. Und um solche Kunst zu würdigen, muss mensch sich Zeit nehmen.

Aber - mein Etat für Essengehen war nicht gerade groß. Und - abends essen? Da krieg ich immer Magendrücken und kann nicht schlafen! Ich bin nicht mehr die Jüngste! Meiner Freundin, die mich bisweilen zum Essen ausführt, geht es ähnlich. Nein, abends Essengehn ist nicht drin.

Dann las ich, daß er ein weiteres Lokal aufmachen will, mit orientalischem Flair. Oh, dachte  ich, vielleicht kann ich da ja mal hin. Wie gerne würde ich in so einem orientalischen Flair Geschichten erzählen. Zumindest in meiner Vorstellung .Tatsächlich bin ich, man wird es mir sicherlich nicht glauben, etwas nervös bei solchen Anlässen.

Dann kam Corona.

Hicham Hidam, so las ich, bietet Bedürftigen kostenlos Essen an, er habe groß eingekauft und könne das nun nicht anders verarbeiten. Eine Handy-Nummer war auch angegeben. Was für eine Großzügigkeit! Ob ich anrufen sollte? Etwas bestellen, das ich bezahle, im Moment ist mein finanzieller Untergrund etwas besser und er könnte echte Bestellungen sicher gebrauchen. Aber meine Freundin, auch sie nicht mehr die Jüngste, hätte in Corona-Zeiten öffentliche Verkehrsmittel nutzen müssen und überhaupt.

Aber alleine ein Festmahl?

Ähm.

Mein bester Freund war auch nicht angetan, Festmähler nimmt mensch stilvoll im Restaurant zu sich, wenn überhaupt, befand er.

 

Aber in meinem Kopf rotierten bereits Geschichten, die man über Kochkunst erzählen könnte. Also: Diese Geschichten sind Ihnen gewidmet, Herr Hicham Hidam!

 

Copyright:  Elvira Stecher              Mails an: All-das-irre-Zeug@t-online.de

Eine etwas andere Art von Heldentum

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Noch so ein Held

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Ein unerwartetes Mekka

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