Jugendguides berichten im Lokalmagazin über Erinnerungskultur und historische Auseinandersetzung.

In der Ausgabe vom 8. November des Lokalmagazins der Wüsten Welle waren die beiden 16-jährigen Jugendguides Emma und Siemer zu Gast, um über ihre Erfahrungen im Rahmen der Jugendguides-Qualifizierung zu berichten. Gemeinsam mit ihrem Mentor Wolfgang Sannwald nehmen sie an einem einzigartigen Programm teil, das sich intensiv mit den Themen Erinnerungskultur und der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus beschäftigt. Das Jugendguides-Projekt, das seit 2010 vom Kreisarchiv und dem Kreisjugendreferat des Landkreises Tübingen angeboten wird, hat das Ziel, junge Menschen zwischen 15 und 23 Jahren für historische Themen zu sensibilisieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Perspektiven und Positionen zu entwickeln. Die 40 Stunden, die die Teilnehmer in das Programm investieren, sind nicht nur eine Gelegenheit zur Wissensvermittlung, sondern auch ein Raum für die persönliche Auseinandersetzung mit der Geschichte. Im Interview erzählten Emma und Siemer von den verschiedenen Elementen der Qualifizierung. Ein wesentlicher Bestandteil des Programms ist eine Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof, die zu Beginn jedes Jahrgangs stattfindet. Dort beschäftigen sich die Jugendlichen intensiv mit historischen Quellen und erarbeiten sich eigene Perspektiven auf die Ereignisse. Diese Quellenarbeit ist eine der zentralen Methoden des Projekts, die es den Teilnehmern ermöglicht, ihre Erkenntnisse zu reflektieren und in den größeren Kontext der Erinnerungskultur einzuordnen. Neben der Quellenarbeit und den Exkursionen spielt auch die öffentliche Präsentation der erarbeiteten Inhalte eine wichtige Rolle. Die Jugendguides leiten unter anderem Stadtführungen zu Themen wie „Stolpersteine“ oder „Universität im Nationalsozialismus“, bei denen sie ihre gewonnenen Erkenntnisse mit der breiten Öffentlichkeit teilen. Dabei geht es nicht nur um die Wissensvermittlung, sondern auch um die aktive Teilnahme am erinnerungskulturellen Diskurs und das Hinterfragen historischer Zusammenhänge.

Das Interview der Jugendguides

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