Adrian Herrmann, Chefdramaturg am Landestheater Tübingen, erklärt, wie er Stücke kürzt, die Handlung strafft und sich seine Arbeit von der Regie unterscheidet.

Was genau macht eigentlich ein Dramaturg, und wie unterscheidet sich seine Arbeit von der eines Regisseurs? Adrian Herrmann, Chefdramaturg am Landestheater Tübingen (LTT), bietet spannende Einblicke in seinen Beruf und erklärt, wie Stücke von der ersten Idee bis zur Premiere entstehen. Während der Regisseur vor allem für die Inszenierung auf der Bühne zuständig ist, kümmert sich der Dramaturg um die inhaltliche Ausrichtung eines Stücks. Er analysiert die Texte, schlägt Änderungen vor und sorgt dafür, dass die Handlung stimmig bleibt. Ein Dramaturg stellt sich immer die Frage: Was ist die Essenz der Geschichte? Welche Themen sind wichtig, und wie können sie am besten vermittelt werden? Eine wichtige Aufgabe ist es, Stücke zu kürzen, damit sie für das Publikum besser funktionieren. Oftmals müssen lange Werke auf eine spielbare Länge gebracht werden, ohne dass die Handlung an Tiefe verliert. Hier gilt es, geschickt zu entscheiden, welche Passagen gestrichen werden können, ohne dass der Kern des Stücks verloren geht. Dabei achtet der Dramaturg darauf, dass sowohl die emotionale Wirkung als auch die Schlüsselmomente erhalten bleiben. Am LTT geht es aktuell abwechslungsreich zu. Der Spielplan bietet eine bunte Mischung aus Klassikern, zeitgenössischen Stücken und Eigenproduktionen. Als Landestheater zieht das LTT nicht nur das Publikum in Tübingen in seinen Bann, sondern bringt seine Stücke auch in kleinere Städte der Region. So wird Theater breiten Schichten der Gesellschaft zugänglich gemacht. Die Arbeit als Dramaturg ist abwechslungsreich, herausfordernd und essenziell für jedes Theaterprojekt. Adrian Herrmann sorgt im Hintergrund dafür, dass das Publikum am Ende einen spannenden und kohärenten Abend im Theater erleben kann.

Interview mit Adrian Herrmann

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