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Live-Übertragung der queerfeministischen intersektionalen Demo am 8. März

Dieses Jahr war das Team der Wüsten Welle nicht nur als Mitglied des Bündnis 8M Teil der Demonstration, sondern konnte via Live-Übertragung auch alle spannenden Reden zeitgleich ausstrahlen. Mit einem Technik-Team auf dem Lautsprecherwagen, fleißigen Reporter:innen in der Menge und Moderator:innen im Studio, konnte Zuhörenden das Miterleben des Kampftages ermöglicht werden. Foto: ©Toni (Bündnis 8M)

Mit etwas Verspätung begann um 18 Uhr die Ansprache des Bündnisses 8M auf dem Holzmarkt. Als Erstes schwor man sich auf die gemeinsame Einigkeit und Achtsamkeit gegenüber einander ein. Die zweite Rede des Linken Laden Trude Lutz machte noch einmal deutlich, dass es am Kampftag nicht um pinke Produkte, sondern um feministische Politik gehe und nicht weniger als das Ende der patriarchalen Ausbeutung und Unterdrückung das Ziel sein kann. Lea vom Queeren Zentrum Tübingen erzählte anschließend davon, welche wichtige Rolle Solidarität nicht nur in ihrer Community spielt, sondern auch im Kampf gegen Rechts. Die Organisation „Gemeinsam Kämpfen“ würdigte mit ihrem leeren Block in ihrer Rede und während des Zuges, alle Menschen, die an der Demonstration nicht teilnehmen konnten. Gemeint waren damit Opfer von Rassismus, Opfer von Femiziden, Vorkämpfer:innen von Frauenrechten, Gefangene oder Flinta*s die gerade Care-Arbeit leisten mussten oder keine Kraft haben, sich politisch zu engagieren. Während sich der Zug in Bewegung setzte, wurde mitreißende Musik gespielt und Protestrufe angestimmt.

Am nächsten Stopp der Demonstration vor dem Bürgeramt sprach Anne-Isabelle von der Gruppe Bipoc + Feminismen* Tübingen über die schockierende Anzahl von Tötungsversuchen und Femiziden in Deutschland. International solidarisch wurde es anschließend mit der Rede der Kurdin Somayeh Fatehi. Sie ermutigte zu einem neuen Modell von Freiheit und die Menge stimmte gemeinsam den Ruf der iranischen Frauenrechtsbewegung an: Jin, Jian, Azadi: Frauen, Leben Freiheit. Vor dem Ende der Demonstration vor dem Möbelgeschäft Zinser, lauschten die Demonstrant:innen einer persönlichen Erfahrungsgeschichte sexualisierter Gewalt und problematischem Täterschutz. Den rednerischen Abschluss der Kundgebung machte der Arbeitskreis Gleichstellung und forderte mehr Verantwortungsübernahme der Universitätsleitung für die Mitglieder und Angehörigen der Universität. Insgesamt wohnten schätzungsweise 1100 Menschen der Demonstration bei. Das Bündnis 8M forderte in der Verabschiedung auf, weiterhin mutig, laut und verbunden zu bleiben. Die Energie des gemeinsamen Protestes sollte mit nach Hause und über den Tag hinaus weitergetragen werden. Und wenn nächstes Jahr wieder gefordert ist, sich geschlossen kämpferisch zu zeigen, wird die Wüste Welle wieder vor Ort sein um als Teil des Bündnisses zu berichten. Bis dahin gilt es sich auch unabhängig vom 8. März für queerfeministische und intersektionale Themen stark zu machen.




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