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Feministisches Auflegekollektiv Tübingen

Cicci, Kim, Jasmin und Lea vom FAK TÜ waren bei uns im Interview.

Auf dem Technofestival, im eigenen Lieblingsclub oder auf der WG-Party – hinter dem DJ-Pult lassen sich meist nur Männer finden und die Line-Ups sind selten wirklich divers. Cicci, Kim (Kimtrails), Jasmin (DJ Nymphe) und Lea (Kaosa) haben darauf schon lange kein Bock mehr und haben sich daher dem FAK TÜ angeschlossen. Das "Feministische Auflegekollektive Tübingen", das sich kurz "FAK TÜ" (Aussprache: fuck TÜ) nennt, will diese Selbstverständlichkeiten aufbrechen. Nicht nur Cis-Männer sollen Musik machen, sondern alle, die Lust darauf haben. Das Kollektiv setzt sich dafür ein, dass in Zukunft mehr FLINTA* auf Veranstaltungen auflegen können.

Aus einer Freundesgruppe hat sich vor ca. eineinhalb Jahren das FAK TÜ gegründet und mittlerweile sind schon knapp 50 Personen ein Teil davon. Neben der Musik spielt auch das Politische eine große Rolle. Sie wollen aufmischen, Missstände aufzeigen und frischen Wind in die Musikszene bringen oder besser gesagt ein Gegenwind sein. Nicht nur im Techno wollen sie etwas ändern, sondern auch in anderen Genres wie beispielsweise Hip Hop. Mit diesem Anspruch planen sie selbst Veranstaltungen, auf denen die Künstler*innen möglichst unterschiedlich sind und alle miteinschließt die Lust haben.

Das Kollektiv möchte Menschen einen safe space bieten, in dem sie sich wohlfühlen und einfach mal ausprobieren können, denn nicht selten werden FLINTA*-Personen mit geschlechterspezifischen Stereotypen konfrontiert. So müssen sich FLINTA*-DJ beispielsweise Sprüche wie "Kann mein Freund mal auflegen? Der kann das viel besser "anhören. Solche Erfahrungen können einschüchtern, daher supporten sich die Mitglieder des FAKs gegenseitig. Auch denZugang zur DJ-Szene wollen sie vereinfachen und Hemmschwellen abbauen. Deshalb werden gerade DJ-Workshops geplant, die FLINTA* mit Technik, Musikstil und co. vertraut machen sollen. Außerdem dient das FAK als Netzwerk, in dem Künstler*innen ihre Skills austauschen, Inspiration sammeln und Probleme teilen können. Letztendlich soll das Wissen für jede*n zugänglich sein.

Das "in:charge" ist eine der selbst organisierten Veranstaltungen des Kollektivs, das bislang schon zweimal stattgefunden hat. Aus der Perspektive des FAKs soll es die ideale Party für alle sein, was für sie eine entspannte Atmosphäre mit coolen Leuten und guter Musik bedeutet. Im Epplehaus wurden den Besucher_innen drei Floors mit unterschiedlicher Elektro-Musik von Künstler*innen des Kollektives geboten. Auch ein Awarness-Team gab es vor Ort, sodass sich alle Gäst*innen wohl und sicher fühlten. Am 27.10.2023 soll die nächste "in:charge" stattfinden.

Wer nun bei der nächsten Party eine DJ engagieren möchte, kann beim "Intersektional Feministischen Auflegekollektiv Tübingen" per Mail anfragen. Auf Instagram (fak_tue) findet ihr auch alle Infos zu den kommenden Veranstaltungen und wer Lust hat, selbst mal am Mischpult zu stehen, kann sich dort gerne bei ihnen melden.


Audio

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11-00-02.mp3





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