Markus Hölz, Geschäftsführer der AIS über das Inklusive "Café am See" in Tübingen und die weiteren Projekte der AIS

Zu Gast bei uns im Lokalmagazin war am Montag der Geschäftsführer der "Arbeit in Selbsthilfe", kurz AIS, Markus Hölz. Er ist der Leiter des neu eröffneten Cafés am See, welches am 28. Juli diesen Jahres das erste Mal für seine neuen Gäst_innen geöffnet war. Er verschaffte uns einen interessanten und tiefen Einblick in die verschiedenen Bereiche der einzelnen AIS Arbeitsstellen und erläuterte uns die tragende Idee der Inklusion von Menschen mit und ohne einer Einschränkung/Behinderung im Arbeitsalltag.

Das Café am See ist Teil eines Gesamtprojektes mit zwei weiteren sozialen Trägern, der Habila und der Bruderhausdiakonie. Das Café am See verwirklicht Inklusion durch gute Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung. Man ergänzt sich gegenseitig. Hierbei betont Marcus Hölz die Wichtigkeit von gegenseitiger Wertschätzung. Die AIS macht es sich zur Aufgabe, für jeden Menschen einen gerechten Arbeitsplatz zu schaffen und auf die Bedürfnisse der Einzelnen individuell einzugehen.

Das Café umfasst 100 Außenplätze und im Innenbereich können etwa 90 Menschen ein gemütliches Plätzchen finden. Die Speisekarte reicht von verschiedenen Frühstücken und frisch gekochten Speisen bis zu selbst gebackenen Kuchen. Das Café am See entsteht in Nachbarschaft zur Radstation Tübingen, welches von der Bruderhausdiakonie betrieben wird und umfasst 16 sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen. Entsprechend in welchem Bereich die verschiedenen Angestellten ihre Stärken vertreten sehen, werden Sie eingesetzt. Momentan umfasst das Team über 50 Mitarbeiter_innen. Das Café befindet sich am Hauptbahnhof Tübingen und wird von einer derzeitigen Baustelle umgeben. Im Herbst diesen Jahres sollen alle noch laufenden Baustellenarbeiten am Café fertiggestellt werden.

Der Träger “AIS “ wurde als Inklusionsunternehmen 2018 gegründet. Es gibt unterschiedlichste Angebote. Das Café am See ist mittlerweile das vierte Café, welches von der AIS ins Leben gerufen wurde.

Die Abteilungen umfassen verschiedene Standorte und abwechslungsreiche Arbeitsangebote, wie beispielsweise der nachhaltige AIS Betrieb in Bodelshausen, mit dem Namen “Kastanienhof”. Dieser Betrieb umfasst einen landwirtschaftlichen Bereich, einen Hofladen, ein Hofcafé und eine Zierpflanzengärtnerei. Im Hofladen werden ausschließlich regionale, nachhaltige und ökologisch selbst hergestellte Produkte verkauft.

Hier ist für fast jeden Interessenbereich etwas dabei, die Beschäftigten können in der Landwirtschaft tätig sein und beispielsweise auf den eigenen Streuobstwiesen mitarbeiten. Diese Arbeit umfasst fachgerechten Baumschnitt, Baumschutzarbeit oder das Abräumen der Fläche und die Verarbeitung der Ernte. Auch hier im Hof Café kann man als Servicekraft mitarbeiten. Sonst leben auf dem Hof Pferde, Rinder, Esel, Schafe und Ziegen, welche zu therapeutischen Zwecken dienen. Regionale Erzeugnisse wie Kuchen, Säfte, Edelbrände, Dörrobst oder auch frischer Fruchtaufstrich werden verkauft. All diese Leckereien kann man ebenso im Café Pausa, Café am See, am Kastanienhof oder im Café Weitwinkel erwerben und genießen.

Es gibt, wie oben bereits erwähnt, auch noch weitere Stellen der AIS. Das Café Pausa in Mössingen, welches eine schöne Außengastronomie umfasst, mit regionalen Spezialitäten und lokalen Produkten. Hier arbeiten ebenfalls Menschen mit und ohne Handycap gemeinsam in der Gastronomie. Genauso wie in dem Café “Weitwinkel” in Balingen. Das Café Pausa verkauft besonders viele Produkte, die von den sogenannten “Grüngruppen” der umliegenden Streuobstwiesen erworben werden und in der integrierten Obstwerkstatt des Cafés zu Lebensmitteln verarbeitet werden. Auf den Streuobstwiesen arbeiten ebenso Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam. Gerade die körperliche Arbeit mache vielen Mitarbeiter_innen viel Freude, da man hier seine ganzen Kräfte gezielt heraus lassen kann und stets einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag hat. In der Obstwerksatt werden von dem Verein “Streuobstparadies” verschiedene Workshops angeboten.

Ebenso gibt es das Café “Weitwinkel” in Balingen, welches über dasselbe Konzept verfügt. Hier gibt es ein kleines Café, ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung und jede Menge selbst gemachte Spezialitäten mit Bezug zu den oben erwähnten Streuobstwiesen.

Wer selbst Interesse hat, Einblicke in den Arbeitsalltag zu erlangen, kann dies in Form eines FSJ tun. Für jeden Bereich in der AIS werden FSJ-ler_innen gesucht, die bei den Arbeitsprozessen unterstüzen. Hierfür kann man sich bei den entsprechenden Stellen melden und bewerben.

 

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