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Verein für Sozialpsychiatrie :: Bernhard Schraml und Birgit Luiz

Zu Gast im Lokalmagazin waren Birgit Luiz (JuMeGa - Junge Menschen in Gastfamilien) und Bernhard Schraml (Betreutes Wohnen in Familien) vom Verein für Sozialpsychiatrie (VSP) in Reutlingen.

Der Verein für Sozialpsychiatrie e.V. (kurz: VSP) besteht seit 1972. Sein Gebiet umfasst die Kreise Tübingen, Reutlingen, Zollern-Alb, Esslingen und Zwiefalten. Der Verein hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, Menschen mit psychischen und/oder körperlichen Einschränkungen in die Gemeinde zu integrieren, mit ihnen gemeinsam zu leben und das Leben zu gestalten.

Bei JuMeGa geht es um junge Menschen, also vor allem Kinder und Jugendliche, die in Gastfamilien aufgenommen werden und dort für eine Zeit leben. Manchmal bleiben sie dort viele Jahre, manchmal kehren sie auch wieder in ihre Ursprungsfamilien zurück. Dafür können sich Familien bewerben, die sich vorstellen können, einen jungen Menschen bei sich aufzunehmen. Birgit Luiz betont die enge Zusammenarbeit zwischen dem jungen Menschen, der Herkunftsfamilie und der Gastfamilie und die Relevanz des ständigen Auslotens von Befindlichkeiten, Wünschen und Ängsten und das Einbeziehen der Vorstellungen und Meinungen der Kinder und jungen Menschen.

Das Betreute Wohnen in Familien umfasst alle Altersgruppen, ist aber vom Prinzip gleich aufgebaut wie JuMeGa. Es sei wichtig, dass die Menschen einen Platz fänden, an dem Vertrauen und Stabilität herrsche und einen Chance bekämen, in die Gesellschaft integriert zu werden (z.B. in Vereine oder Chöre).

Als Familie durchläuft man einen Bewerbungsprozess mit Infogespräch,  Hausbesuch und einer Kinderschutzschulung sowie einem Probewohnen, bevor endgültig entschieden wird, ob Familie und Bewohner*in zueinander passen. Immer auf Abruf bereit stehen den Familien Sozialpädagog*innen des VSP wie Bernhard Schraml und Birgit Luiz. Alle 2 bis 4 Wochen wird darüber hinaus  über alles gesprochen und beraten. Die Gastfamilien erhalten für ihr Engagement eine Aufwandsentschädigung. Zur Vernetzung der Gastfamilien untereinander können die Gastelternabende genutzt werden.

Der VSP möchte aus der Geschichte lernen und mit Wertschätzung, Teilhabe und Reflexionsfähigkeit das Anderssein von Menschen mit psychischen Erkrankungen fördern und feiern. Im Anderssein stecke auch immer ein Anderskönnen, sagt Bernhard Schraml, auf das der Fokus gelegt werde.

Durch die Corona-Pandemie ist der Bedarf an neuen Gastfamilien gestiegen, das Angebot aber gesunken. Deshalb freut sich JuMeGa bzw. das Betreute Wohnen in Familien immer über neue Bewerbungen.

 

 


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