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FrauenFilmTage 2023
Am kommenden Donnerstag, den 02.03.2023 beginnen die diesjährigen FrauenFilmTage in Tübingen. Organisiert werden sie hauptsächlich ehrenamtlich von der Ortsgruppe Tübingen/Reutlingen der Frauenrechtsorganisation "Terre de Femmes". Die diesjährigen Filme decken die Themen, die "Terre de Femmes" beschäftigen, gut ab. Ausgewählt wurden die Filme, weil die Organisation Frauenrechte vielerorts im Rückschritt sieht, erzählen die beiden Hauptorganisator:innen Thilo Brunk und Irene Jung.
Bei den Frauen Filmtagen 2023 werden 8 Filme an 4 Tagen gezeigt. Der Eröffnungsfilm "Do you remember me?" behandelt das Thema der Genitalbeschneidung von Frauen in Äthiopien. Speziell geht es um Sara Aduse, die als junges Mädchen beschnitten wurde und im Film nach Äthiopien reist, um ihre damalige Beschneiderin und auch ihre Großmutter zu konfrontieren. Es sei besonders und bewegend in dem Film Saras Reise mit zu erleben, erzählt Thilo Brunk, einer der Hauptorganisatoren der Frauen Filmtage Tübingen. Sara würde sehr offen über ihre Geschichte sprechen und durch den Film bekomme man einen Einblick in ihren körperlichen aber auch psychischen Heilungsprozess. Sara Aduse wird auch bei dem Eröffnungsfilm anwesend sein und danach mit dem Publikum ins Gespräch gehen.
Der einzige Spielfilm, der bei den FrauenFilmTagen laufen wird, trägt den Titel "Call Jane". Er handelt von einer Untergrundbewegung in den USA, bei der Frauen sich zusammenschließen, um Schwangerschaftsabbrüche zu ermöglichen. Irene Jung, zuammen mit Thilo Brunk Hauptorganisatorin der Frauen Filmtage, erzählt im Interview von einer Szene, die sie besonders mitgenommen hat: Eine reine Männerrunde entscheidet darin darüber was mit einer Frau passiert, die wegen ihrer Schwangerschaft in Gefahr schwebt. Etwas, das seit letztem Jahr in den USA wieder aktuell ist, so Jung. "Das ist erschreckend", findet sie.
Der preisgekrönte Film über Alice Schwarzer zeigt fast 100 Jahre Frauengeschichte und erinnert an Themen wie Frauenrechte, Abtreibung, Prostitution oder auch Frauenhandel. Außerdem wird auch eine persönliche Seite von Alice Schwarzer gezeigt. Besonders interessant findet Thilo Brunk die Art und Weise, wie z.B. in den 70er Jahren in Talkshows mit Alice Schwarzer gesprochen wurde. Das gebe in dem oft frustrienden Kampf gegen Sexismus Hoffnung, denn so würde heute zum Glück nicht meher in Talkshows über Feminismus gesprochen.
Bei dem Film "And still I sing" handelt es sich um zwei junge Afghaninnen, die bei der TV-Sendung "Afghan Star" mitmachten. Eine der beiden gewann die Gesangs Show sogar und das als erste Frau. Nach der Machtübernahme der Taliban müssen die beiden jungen Frauen jedoch fliehen. Außerdem haben sie eine Mentorin, eine Journalistin, die für Frauenrechte kämpft und deshalb um ihr Leben fürchten muss. Sie erhielt Morddrohungen und auch ihre Familie wurde eingeschüchtert. Vor der erneuten Machtübernhame der Taliban in Afghanistan 2021 schaffte sie es in eines der letzten Flugzeuge um zu fliehen.
Irene Jung und Thilo Brunk betrachten den Film mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es werde sichtbar, dass große Teile der Zivilgesellschaft auch weibliche Stars gefeiert haben. Auf der anderen Seite wird jedoch deutlich, wie schnell die Taliban wieder die Macht übernehmen konnten und jegliche Frauenrechte mit Füßen treten. Eine der beiden jungen Frauen Sadiqua wird am Samstag Abend live einen ihrer Songs im Dai Tübingen performen.
Ein weiterer sehr aktueller Film, der bei den FrauenFilmTagen gezeigt wird, ist "Be my Voice". In diesem Film geht es um eine Aktivistin, die sich für Frauenrechte im Iran einsetzt. Über social media ermutigt sie Frauen im Iran dazu, sich dem Hidschab Zwang zu wiedersetzen und stößt eine große Bewegung an. Aufgrund ihres Aktivismus wird sie jedoch vom iranischen Regime verfolgt und lebt inzwischen mit Personenschutz an geheimen Orten. Eine sehr faszinierende Geschichte und beeindruckende Frau, wie Thilo Brunk findet.
Es gibt außerdem noch die Filme "Vivas", "The Deal", und "Children of the mist" bei den FrauenFilmTage 2023 in Tübingen zu sehen. Die Filme sollen bewegen, zum Nachdenken und bestenfalls auch zum Handeln anregen, so Irene Jung.
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