Am 14.02.2022 fand eine Onlineveranstaltung des Projekts "GräberfeldX" des Tübinger Instituts für Landeskunde in Kooperation mit dem Zimmertheater Tübingen zum Thema Zwangsarbeit während der NS-Zeit statt.

Eine nahezu vergessene Opfergruppe des NS-Regimes bilden die Zwangsarbeiter*innen. Mehr als 13 Millionen ausländische Arbeitskräfte hielten zwischen 1939 und 1945 die Kriegswirtschaft in Deutschland aufrecht und sorgten dafür, dass die Versorgung für die deutsche Bevölkerung nicht zusammenbrach. Die Tübinger Anatomie zeigt anhand von 103 toten Zwangsarbeiter*innen wie schlimm die Situation für viele war. Entwurzelt, verschleppt, unter widrigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen, aber auch voller Hoffnung auf ein Kriegsende, das durch Sabotageakte und Flucht beschleunigt werden sollte.

„…so weit weg von Polen. So weit weg von geliebten Menschen“ – dieses Zitat und damit Titel der Veranstaltungsreihe stammt aus den Aufzeichnungen von Czes?aw Eugeniusz Kupisiewicz, der während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland Zwangsarbeit verrichten musste. Seine Aufzeichnungen bildeten die Hauptquelle der verlesenen Erfahrungsberichte. Mit dabei waren jedoch unter anderem auch ein Abschiedsbrief eines ermordeten Zwangsarbeiters, der nie den Weg zu seiner Familie fand.

Atmosphärisch und eindringlich vorgegtragen durch Schauspieler*innen des Zimmertheaters Tübingen, war die Veranstaltung ein gelungenes Beispiel für gute Gedenkarbeit.
Sie ist Teil einer ganzen Reihe von Veranstaltung, die ihren Abschluss am 28.02.2022 mit einer Podiumsdiskussion findet, in welcher Dr. Christine Glauning (Berlin), Benedict von Bremen (Tübingen), Norbert Weiss & Krystyna Janas-Weiss (Calw) und Dagmar Waizenegger (Tübingen) sich dem Thema „Vergangenes Unrecht – künftiges Erinnern“ annehmen werden.

Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter "GräberfeldX -Veranstaltungen"

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