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Das Markustheater – das Leben von Jesus in 90 Minuten

Jedes zweite Jahr wird in Tübingen von christlichen Studierenden das Markustheater, ein Rundtheater auf Grundlage des Markusevangeliums, gespielt. Über das Stück, sein Konzept und den Gedanken dahinter.

 Kreisförmig sitzen die Zuschauerinnen und Zuschauer um die Mitte der Kreuzkirche herum; gemeinsam bilden sie ein Rundtheater. Seine Mitte wird Schauplatz einer uralten Geschichte: Das Leben und Wirken des Jesus von Nazareth, der im christlichen Glauben als Sohn Gottes angesehen wird und zentrale Figur der Bibel darstellt.

Ein Kapitel ist dabei besonders wichtig: Das Markusevangelium. Es beginnt, als Jesus sein Zimmermannsdasein aufgibt und anfängt, zu predigen und endet mit seiner Kreuzigung, dem Begräbnis und dem leeren Grab am Ostermorgen. Im Markustheater wird alles, was dazwischen passiert, in ein Stück verpackt.

Zwischen 10 und 15 SchauspielerInnen stellen die AkteurInnen des Markusevangeliums dar, bewegen sich in der Mitte, zwischen den Reihen und außerhalb. Gearbeitet wird mit Stimme, Gruppendynamik, minimalistischen Requisiten. Oft wird das Publikum miteinbezogen, biblische Passagen sind unterfüttert mit heiteren Kommentaren der LaiendarstellerInnen.

Aber es wird auch ernst; nicht zuletzt, als es an die Kreuzigung geht und man in Dunkelheit dem röchelnden Gekreuzigten zuhört. Die Szene bleibt im Kopf, lange, nachdem das Licht wieder angegangen ist, sowie auch manche Passagen. Biblische Gesellschaftskritik trifft auf die habgierigen Reichen der Zeit und manchmal einen selbst.

Vieles ist improvisiert, denn miteinander geprobt wurde lediglich ein Wochenende lang, für den Jesus-Darsteller gab es einen sechswöchigen Lernplan. Das Markustheater gibt es dabei nicht nur in Deutschland, sondern auch zum Beispiel in Österreich.

Das Konzept stammt von Andrew Page, Er war viele Jahre als Reisesekretär der Österreichischen Studentenmission (ÖSM) tätig, 9 Jahre lang Pastor der Baptistengemeinde in Innsbruck und kehrte 2007 nach nach England zurück, um von dort die Arbeit rund um das Markus-Theater zu fördern und weiter aufzubauen. Die Idee dahinter: Das Evangelium erlebbar und die komplexe Thematix anschaulich und begreiflich zu machen.

In Tübingen ist das Ganze ein Projekt des Bengelhauses, des Evangelischen Stifts und der Studentenmission Deutschland in Tübingen (SMD). Letzteres ist eine christliche Hochschulgruppe, die deutschlandweit verbreitet ist. Jedes zweite Jahr wird das Markustheater von Studierenden der SMD, des Bengelhauses und des Evangelischen Stifts aufgeführt.


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