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Alleinheit. Das Universum bleibt 'ne Nullnummer

Das Theaterstück des Institus für Theatrale Zukunftsforschung (ITZ) im Zimmertheater thematisiert wortgewandt existentielle Fragen, die im Leben mit Pandiemie und Lockdowns aufkommen.

Falk findet sich an einem Ort wieder, an dem er sich nicht auskennt. Er weiß nicht, wo er ist, wie er dort hingekommen ist, was er dort soll oder wie er wieder weg kommt. Alle seine Erinnerungen an das Davor sind weg. Hineingeworfen in diese Welt versucht die Hauptfigur des Stücks, sich in ihr zurechtzufinden. Dabei blättern sich jedoch nur mehr und mehr weitere Fragen vor ihm auf. Wer ist er eigentlich? Welchen Sinn hat sein Dasein? Was ist das Nichts? Was ist die Unendlichkeit?

Die Personen, auf die Falk trifft, liefern ihm auch keine Antworten. Alle wollen etwas von ihm, jeder jedoch etwas anderes und überhaupt scheinen sich alle Geschichten und Gedanken zu widersprechen. Begleitet von dem Gefühl, ins Bodenlose zu fallen, versucht Falk, Sinnhaftigkeit, Einsamkeit und Alleinheit auf den Grund zu gehen.

Entstanden ist "Alleinheit. Das Universum bleibt 'ne Nullnummer" mitten im zweiten Corona-Lockdown Anfang 2021. Intendant Peer Mia Ripberger und Schauspieler Roman Pertl nutzten die völlige Abwesenheit von Normalität, um die Fragen, die ebenjene aufwarf, in ein Theaterstück zu verpacken. Ohne die Pandemie direkt zu thematisieren, greift "Alleinheit" Fragen und Unsicherheiten auf, die sie unweigerlich mit sich brachte.

Roman Pertl verkörpert in diesem Solo alle sechs Figuren, wobei lediglich Falk live auf der Bühne gespielt wird. Die anderen Figuren werden auf ins Bühnenbild integrierten Projektionsflächen eingespielt. Dies ermöglicht eine Vielfalt an Kostümen, Charaktern und Gesprächen. Für die Produktion bedeutete das: Dreharbeiten, Videobearbeitung und genaues Durchplanen jeder Szene. Jeder Blickkontakt, jede Pause, jede Position musste feststehen, bevor die Proben überhaupt begannen, erklärt Peer Mia Ripberger. Für Roman Pertl bedeutet das Schauspielern mit den Videoaufnahmen nicht nur ein ständiges Treffen auf sich selbst, sondern vor allem perfektes Timing. Die 2D-Figuren nehmen keine Rücksicht auf Kunstpausen oder Verhaspler.

Trotz seiner Ernsthaftigkeit ist das Theaterstück gespickt von Wortwitz, Humor und schillernden Kostümen und Bühnenbildern, die die Zuschauenden mit in Falks Welt nehmen. Ob er seine Antworten findet, lässt sich bis März 2022 am ITZ herausfinden.


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Alleinheit_Das_Universum_bleibt_ne_Nullnummer.mp3



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