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Friedrich List :: Ein musikalisches Lebensbild von Jan Henning

Der Tenorbassgitarrist und Musikproduzent Jan Henning gibt im Interview einen Einblick in die Entstehung und Hintergründe seines neuen Albums „Friedrich List. Ein musikalisches Lebensbild“.

Jan Henning erzählt von der beeindruckenden Biographie Friedrich Lists. Sowohl Henning als auch List sind gebürtige Reutlinger, unter anderem deshalb hat sich Jan Henning in den letzten Jahren auf die Suche nach dem Menschen hinter der historischen Figur begeben.

Ergebnis ist ein musikalisches Bild Lists, das die „Lebensstationen seiner schilldernden Wirkzeit auf der ganzen Welt“ klanglich interpretiert. Jedes der insgesamt 10 Stücke behandelt einen  anderen Aspekt oder Abschnitt aus dem Leben des facettenreichen Wirtschaftstheoretikers.

Die Produktion entstand in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler und List-Experten Prof. Eugen Wendler. So konnten Emotion und Sound mit wissenschaftlicher Betrachtung kombiniert werden. Im Booklet des Albums finden sich begleitende Texte zu jedem Stück, in denen Wendler zusätzliche Erläuterungen und biographische Informationen darlegt.

Henning erzählt auch im Interview über das Leben Friedrich Lists, der nicht nur Wirtschaftstheoretiker. sondern auch Politiker, Eisenbahnpionier, Journalist und Professor war. 1789 in Reutlingen geboren macht er sich in jungen Jahren schon stark für die Abschaffung von Binnenzöllen und schafft so einen wichtige Verdienst für den freien und friedlichen Handel.

Als Abgeordneter im Württemberger Landtag kritisiert er Missstände, woraufhin er verhaftet und im Gefängnis im Hohenasperg eingesperrt wird. Für List bedeutet dies Schande und Ehrenverlust, von denen er sich sein Leben lang nicht erholt. Jan Henning thematisiert diesen Lebensabschnitt im Stück "Höllenberg".

Nach seiner Haft sucht Friedrich List mit seiner Familie in den USA Exil, wo er wichtige Kohlevorräte entdeckt, Minen baut und das amerikanische Eisenbahnnetz konzipiert. Er schafft es, in der neuen Welt Fuß zu fassen, baut Vermögen auf, welches er durch Veruntreuung und Bankencrash jedoch wieder verliert.

Durch den Diplomatenstatus kann List wieder nach Deutschland zurückkehren und wird Professor an der Universität Tübingen. Er ist zudem als Publizist und Journalist tätig, unter anderem in Paris. Trotz seiner wichtigen wirtschaftstheoretischen Werke verliert List im Alter an Gehör und leidet unter Armut. Er erhielt nie die Anerkennung, die er für verdient empfand und beging am 30. November 1846 Selbstmord in Kufstein, Tirol.

Sein Album "Friedrich List. Ein musikalisches Lebensbild" erscheint am 30. November, dem 175. Todestag Lists. Es ist im Internet, im Handel und auf Jan Hennings Webseite erhältlich.

Jan Henning beschäftigte sich in der Vergangenheit bereits musikalisch mit dem Künstler HAP Grieshaber, dem Erschaffer des Reutlinger Sturmbocks. Er erzählt auch von seinem Alleinstellungsmerkmal, dem 6-saitigen Tenorbass. Seien Kompositionen verbinden facettenreich Neobarock, Pop, Jazz und Avantgarde.


Audio

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Interview_Jan_Henning_lang.mp3


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Interview_Jan_Henning_kurz.mp3



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