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Markus Acher und The Notwist :: Musik überschreitet Grenzen
Diesen Freitag spielen The Notwist zusammen mit „Tochterunternehmen“ der selben Künstler*innen – Fehler Kuti und Die Hochzeitskapelle – in Reutlingen beim HafenSounds Festival. Insgesamt dürfen 500 Menschen kommen und der Sänger Markus Acher freut sich riesig darauf. Alle Corona-Auflagen sind in Ordnung, sie wollen niemanden gefährden und Hauptsache wieder spielen. Denn nicht auftreten zu können, mache etwas ganz essentielles mit einem, etwas physisches. Aber in den letzten eineinhalb Jahren waren sie nicht nur in ihrem Studio am werkeln, sie haben neue Formate gefunden. Zunächst haben sie wie viele Musiker Förderanträge und Beschwerden geschrieben und dann aber beschlossen, ihre Energie lieber in neue Wege und Lösungen zu stecken. Sie fingen an, Konzerte auf Dächern zu geben, sodass man ihnen von Balkonen und Hinterhöfen aus zusehen konnte. Auf social media machten sie das Konzept bekannt, sodass sie von allen möglichem Menschen einfach eingeladen werden konnten.
Aber nicht nur im Format ist die Gruppe kreativ und erfinderisch. Ihre neuste Idee war, andere Musiker*innen collagenartig ihre Lieder (mit)singen zu lassen. Vorher haben sie sich oft sagen lassen, dass gerade ihr Gesang sie unverwechselbar mache. Da aber doch oft die Gefahr bestehe, immer wieder ähnliches zu produzieren, wollten sie sich gerade davon distanzieren. Ihre Lieder aus den Münden anderer Musiker*innen zu hören, sei befreiend gewesen. Distanz sei wichtig, um neue Wege zu finden: Neue Lieder zu kreieren, sowie alte aufzupeppen. Mitgesungen haben dabei Menschen auf der ganzen Welt. Denn gerade das Grenzen überschreitende und Experimentelle ist der Band ein wichtiges Anliegen. Sie wollen Verbundenheit und Möglichkeiten aufzeigen. Und haben Gruppen in England, den USA und Japan gefunden, denen es genauso geht. Auch wenn sie lokal sehr verwurzelt sind und viele Projekte mit Gruppen aus der Region angehen, wollen sie nicht als Bayern-Band verstanden werden. Heimat und Zuhause sind Konstrukte, die jeder anders interpretiert – genauso wie die Musik. Und für Markus Acher und Notwist bedeutet Heimat Menschen um sich zu haben, die genauso denken wie er. Sowohl das Internet als auch Corona hat bei diesem Projekt geholfen. So hatten alle Zeit und auch richtig Lust, sich daran zu beteiligen. Die Brüche, die dabei entstanden sind, überraschten die Musiker*innen und taten gut.
Die Texte selbst sind oft sehr assoziativ. Er selbst möchte die Lieder aber gar nicht unbedingt interpretieren: Seine Vorstellungen seien zwar oft sehr konkret – die Fetzen fallen ihm beim Lesen, Filme schauen und in Alltagsgesprächen ein – aber letztendlich hört jede*r etwas ganz anderes heraus. Und das sei auch das besondere an der Musik. Er hofft, dass die Lieder anderen etwas geben oder sie damit einen Ausdruck für etwas finden, das sie sonst nicht in Worte fassen können.
Auch Musik, die man nicht versteht, kann einen rühren – so ging Markus Acher zum Beispiel mit japanischen Liedern. Auf eine gewisse, unterbewusste Art versteht er sie auch ohne die Sprachkenntnisse. Oder glaubt eben, etwas bestimmtes zu verstehen, etwas kommt bei ihm an. Auf emotionaler Ebene kann die Musik also verbinden, aber auch auf politische und gesellschaftliche Themen kann aufmerksam gemacht werden. Gerade jetzt, wo Nationalismus und Abschottung immer weiter zum Trend werde, versucht die Band gegenzusteuern. Denn Musik zeige, wie ähnlich die Bedürfnisse der Menschen doch seien und könne Verständnis für andere Situationen und Kulturen erzeugen.
Die Projekte gehen Notwist jedenfalls nicht aus. Neben dem Arbeiten an ihrer nächsten Platte standen die letzten Monate und Jahre auch Film- und Theatermusik an und gerade sind sie bei einem Hörspiel mit dabei. Gemeinsame Veranstaltungen mit immer wieder neuen Gruppen halten die Musik frisch und die Welt konkurrenzfreier.
Audio
Int_Markus_Acher_The_Notwist.mp3
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