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"Von klein AUF" :: Theaterstück im Kinderwald

Die Figurenspielerin und Erzieherin Anna Rosenfelder und die Choreografin und Tanzpädagogin Cinira Macedosind Teil des Projekts „Young Experts“. Seit 2018 haben sie mit weiteren Künstler*innen den gemeinnützigen Verein „Von klein AUF“ gegründet. Mit Mit den Kindern eines Tübinger Waldkindergartens haben sie nun schon Wochen mit Theater spielen, Musik machen und Tänze kreieren verbracht. Alles folgt dabei dem Motto der Spontanität, gegenseitigen Inspiration und Freiraum für Fantasie. Nun findet im Tübinger Kinderwald Eichhörnchen bald die Premiere statt.

Mit drei bis sechs jährigen Kindern Theaterstücke zu kreieren, ist nichts, das einem klaren Plan folgt. Die Künstler*innen kommen nicht mit Manuskripten und Choreographien, denn es soll nicht darum gehen, einfach etwas zu schaffen. Cinira beschreibt ihre Zeit mit den Kindern so: „Jeden Tag in den Wald von früh bis spät und spielen, spielen, spielen“. Der Idee nach soll so auch den jüngsten Kindern die Möglichkeit gegeben werden, Kunst und Theater zu erleben. Das funktionierte so, dass erst mal alles Mögliche gesammelt wurde: Gegenstände des Waldes als Requisiten, Spielbewegungen als Tanz-Elemente, Sätze für eine mögliche Geschichte, Geräusche als Inspiration.

Diese Sammlungen fanden als Forschungsexpeditionen statt. Bei Ausflügen in den Wald und zum Schwärzlöcher Hof wurden Tiere entdeckt und Ideen gesammelt. Und diese Ideen wurden dann wiederum in kleine Theaterstücke umgesetzte. Mal dachten sich ein paar Kinder eigene Geschichten aus, die sie dann anderen Kindern vorführten. An einem anderen Tag entwickelten die Künstler*innen aus den Ideen der Kinder eine Choreographie und tanzten sie ihnen vor. Diese Art, sich gegenseitig zu inspirieren, sei ein lebendiger Prozess.

Uta Möller war für den Bereich Musik zuständig. Sie hat die Geräusch-Aufnahmen von den Kindern – von Tierlauten über Hackschnitzel zur quietschenden Schubkarre – mit Geigenmusik kombiniert. Janine Mathieu ist bildende Künstlerin – mit allem, was der Wald zu bieten hatte, haben sie zusammen ein Tor als Eingang für die Bühne gebaut. Gerade das lebendige Umfeld sei das besondere an dem Projekt gewesen. Während man gestern noch Laub zu einem hohen Berg aufgeschichtet hat, ist am nächsten Tag nur noch Schlamm da – aus dem sich dann aber wieder neue Geschichten ergeben. Diese extreme Wandlungsfähigkeit der Bühnenlandschaft, auf die kein Beteiligter Einfluss hat, sei eine besondere Herausforderung gewesen. Auch die Flüchtigkeit des Spielens sei ein besonderes Element im Theater entwickeln.

Die Künstler*innen des Projekts Kinderwald haben nun viel mit den Kindern zusammengearbeitet. Die Premiere am 9. Juli wird zunächst nur intern stattfinden und ist den Waldkindergartenkindern und ihren Eltern und der Großfamilie vorbehalten.  Zu späteren Aufführungen sind dann Familienpublikum und Kindergartengruppen eingeladen.

Hanna Smittmanns besucht die spielenden, experimentierenden und tanzenden Kinder regelmäßig mit ihrer Kamera. Sie zeigt ihnen, wie Filme und Fotografie funktionieren und konnte die Kinder auch mit den Parallelen zwischen der Technik und dem eigenen Auge begeistern. Sie filmt die Kinder und Künstler*innen, um das Projekt in einer Doku festzuhalten. Diese wird dann auch für die Öffentlichkeit im Werkstadthaus in Tübingen zu sehen sein. Denn aus der Offenheit der Kunst könne jeder etwas mitnehmen.  

Termine und Infos:
https://www.vonkleinauf.org/veranstaltungen/kinderwald/


Audio

Download (4,15 MB)
Abmischung_Setting.mp3


Download (7,84 MB)
Abmischung_Theater.mp3


Download (1,48 MB)
Abmischung_Geraeusche.mp3


Download (1,92 MB)
Abmischung_Tanz.mp3


Download (71,73 MB)
Interview_lang.mp3


Download (16,68 MB)
Interview_kurz.mp3



Bilder





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