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Rezension: "Königin Olga": Eine verklärte Sicht auf die Herrscherin
Das Buch „Königin Olga – die Zarentochter auf dem württembergischen Thron“ von Antje Windgassen erzählt von Olga Nikolajewna Romanova, eine Zarentochter, die Anfang des 19. Jahrhunderts den württembergischen Kronprinzen Karl heiratet. Doch Karl ist homosexuell – und die Ehe somit zur Kinderlosigkeit bestimmt. Dennoch liebt Olga ihren Ehemann aufrichtig – und er sie.
Im Roman wird von Olgas Werdegang von der russischen Prinzessin zur allseits geliebten Königin Württembergs berichtet. Immer wieder greift die Autorin auf Passagen aus Olgas Memoiren zurück, die einen tieferen Einblick in das Innenleben der Hauptfigur geben, während die „Romanbiographie“ in der dritten Person geschrieben ist.
Olga betätigte sich karrikativ, noch heute ist sie im Namen des Olgahospitals, des Olgahains oder im Karl-Olga-Krankenhaus verewigt. Jedoch zeigt sich die Erzählung stellenweise zu enthusiastisch von der Königin und verklärt sie. Manche Stelle sorgt für Stirnrunzeln und die Frage: Kann das so gewesen sein? So arrangiert sich Olga innerhalb von zwei Tagen mit der Homosexualität ihres Mannes und zeigt auch keinerlei Eifersucht seinen Liebhabern gegenüber. Für eine Frau, die vorher einen starken Kinderwunsch hegt und ihren Mann aus tiefstem Herzen liebt, ist das doch recht schnell.
Obwohl das Buch in der dritten Person erzählt, werden damalige gesellschaftliche moralische Vorstellungen nicht besonders berücksichtigt. Homosexualität wurde zu Olgas Zeiten auch strafrechtlich verfolgt. Das ist ihr zwar bewusst, aber für die damalige Moralvorstellung ist sie erstaunlich verständig. Schlimmer erscheint es für sie hingegen, dass ihr Vater eine Mätresse hat. Diese Einrichtung wurde damals offiziell ausgelebt.
Konflikte oder Kritik an Personen oder den herrschenden Zuständen finden sich im Buch kaum bis gar nicht. Die Erzählung nimmt hin und wieder Abstand von Olga und betrachtet die Gefühle und das Leben ihrer Nächsten, wie Geschwister oder Eltern. Das Buch, das als „Romanbiographie“ beworben wird, ist ein Roman – es liest sich so und muss zwangsweise fiktionalisiert sein, da die naturgemäß Figuren doch immer nur auf den realen Vorbildern basieren können. Doch für eine Biographie wird sich nur wenig mit der Hauptfigur Olga auseinandergesetzt. Ein Kratzer am Bild hätte nicht geschadet. So, wie sie im Roman dargestellt wird, war Olga kein Mensch, sondern eine Heilige
Nichtsdestotrotz: Königin Olga – Die Zarentochter auf dem Württembergischen Thron ist angenehm zu lesen und bereitet Freude. Wer den Anspruch auf tiefergehende Auseinandersetzung aufgibt und das Buch als Unterhaltungslektüre versteht, wird am Sprachstil und an der Story seine Freude haben.
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