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Quintin Copper & Nas Mellow :: Der Jazz und die Oliven

Quintin Copper und Nas Mellow haben gemeinsam ihr erstes Album herausgebracht. Im Interview erzählen sie von der Entstehungsgeschichte und ihrer Liebe zur Musik.

 Für die beiden Studierenden Nas Mellow und Quintin Copper ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Sie haben ihr erstes Album „April Dreams“ am 7. Mai 2021 veröffentlicht. Im Studierendenwohnheim Pfleghof haben sie in Quintins' Zimmer ihre Songs eingespielt, geschrieben und produziert. Kennengelernt haben sie sich schon vor dem Abitur. Naas war von Esslingen nach Kirchheim unter Teck gekommen, das Geschichtsstudent Quintin seine Heimat nennt. Dort hatten sie gemeinsam gespielt. Schließlich trafen sie sich auf einer Party in Tübingen wieder – und begannen, ihr gemeinsames Hobby „Musik“ zu praktizieren.

Für Nas ursprüngliche Studienwahl war das Album allerdings der Todesstoß. Er wechselte von Musikwissenschaft und Philosophie zu den Wirtschaftswissenschaften. Nicht sein Traummetier. „Ich hasse es, aber es hat mich zu einer besseren Person gemacht.“ Man müsse lernen, was man nicht so gut kann. Und für ihn als kreativen, freidenkenden Mensch ist das Studium ein Rahmen. Den Entschluss fasste er, als er bei DSDS landete – und im Recall gefragt war.

Ihre Liebe zur Musik und vor allem zum Jazz haben beide von ihren Eltern mitbekommen. Quintins Vater hörte Jazz, seine Mutter viele Musikrichtungen. Am Anfang war der Jazz gar nicht sein Musikstil, den entdeckte er erst in der Pubertät für sich.

Nas sang im Kirchenchor. „Ich habe eine coole Mom“, erzählt er von seiner Mutter, die ihn auch in seiner Liebe zur Musik bestärkt hat. Ein besonderer Moment war jedoch, als sein älterer Bruder ihm einen MP3-Player schenkte. Da war Hip-Hop und R&B-Musik drauf.

Die beiden vergleichen den Jazz mit Oliven und Kindern. Kinder könnten oft nichts mit Oliven anfangen – aber wenn sie älter werden, fangen sie an, sie zu mögen. Zwar machen sie keine Jazz-Musik im eigentlichen Sinne – aber Einfluss hatte das Genre auf ihren Stil, der eher in Richtung Funk und Soul geht.

Dabei nutzen die beiden alle zur Verfügung stehenden Mittel. In ihrem Song „Silence“ kommt der Regenmacher einer Mitbewohnerin zum Einsatz. Teilweise haben sie Instrumente elektronisch programmiert, während sie von Hand Gitarre und Bass spielen. Das ist kein Problem: „Macht es so, wie es sich richtig anfühlt“, raten sie Künstler*innen.

Ein Album herauszubringen, ist in moderner Zeit eher unüblich geworden. Der Trend geht zu kurzen Stücken oder einzelnen Songs. „Alben sind wichtig!“ heißt es von den beiden. Sie möchten damit auch gegen diesen Trend aufbegehren, indem sie ein komplettes Album veröffentlichen. Auch auf Vynil gibt es ihre Stücke: „Unter LP macht das keinen Sinn“, erklären sie zusätzlich.


Audio

Download (59,05 MB)
Interview_Quintin_Copper_Nas_Mellow_ganz.mp3


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Interview_Quintin_Copper_Nas_Mellow_kurz.mp3



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