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Medien im Stresstest :: Der Journalismus in der Corona Krise

Die Pandemie betrifft uns alle. In allen Bereichen hinterlässt die Corona-Krise Spuren: Der Arbeitsalltag musste an Hygienebedingungen angepasst werden und vieles wird virtuell organisiert. Auch der Journalismus musste sich an die Krise anpassen und hat die große Aufgabe, die Bevölkerung in der Krise weiterhin zu informieren. Was für Herausforderungen, Möglichkeiten und Schwierigkeiten dies mit sich bringt diskutierten Vertreter*innen bei einer Veranstaltung des Weltethos Instituts im Rahmen der Ringvorlesung über die Corona Pandemie.

An der Diskussion "Medien im Stresstest" nahmen teil: Gernot Steger, Chefreadkteur des Schwäbischen Tagblatts, Sandra Müller von radio-machen.de und dem SWR, und Prof. Dr. Olaf Kramer, Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation.

Zu Beginn der Diskussion betonte Olaf Kramer, dass der virtuelle Austausch über das Internet zwar einige Vorteile biete, die zwischenmenschliche Kommunikation, dabei jedoch viel zu kurz kommen würde. Über die Webcam des Laptops sei es schwer die Reaktion des Gegenübers richtig einschätzen zu können und selbst mit Mimik und Gestik darauf zu reagieren. Man könne zwar mit Emoticons Reaktionen versenden, aber das würde keinesfalls eine zwischenmenschliche Kommunikation ersetzen, so Kramer.

Auch Sandra Müller stellte fest, dass die Online-Kommunikation Einiges erleichtere. An Redaktionssitzungen, bei denen normalerweise 5-6 Personen teilnehmen, können sich nun auch Menschen, die sich gerade an ganz anderen Orten befinden, zuschalten. Die Sitzungen werden dadurch dynamischer und es kommen mehr Ideen zustande.

Olaf Kramer beobachtet im Gegensatz zu Sandra Müller einen Rückgang der Kreativität. Er ist der Meinung Ideen entstünden im persönlichen Gespräch und können sich auch nur bei einem spontanen Austausch richtig entfalten und ausgearbeitet werden.

Alle Journalist*innen standen zu Beginn der Krise vor einer große Aufgabe. Sie müssen die Gesellschaft weiterhin informieren und aktuelle Entwicklungen in der Corona-Krise vereinfacht erklären. Die Gesellschaft  brauche in der Krise eine Sicherheit und suche explizit nach Informationen, um sich daran festhalten zu können, so Olaf Kramer.

Der Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation bemerkt hier einen Aufschwung des Journalismusund vor allem einen Aufschwung des Wissenschaftsjournalismus und verschiedener Podcastformate.


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