Anlässlich des Literaturpreises "Premiere" organisierte das Institut Francais einen Buchclub, der Raum für Diskussion und Austausch über die drei nominierten Bücher des Literaturpreises geboten hat. Beim letzten virtuellen Buchclub-Austausch ging es um das Buch "Aus der Deckung" von David Lopez.

Boxen, dealen, Karten spielen und ein bisschen Voltaire: In einer Kleinstadt mit endlosen Reihenhaussiedlungen irgendwo in der Provinz vertreiben sich Jonas und seine Kumpel die Zeit. Für sie ist es nicht Tristesse, sondern ihr Zuhause. Hier können sie große Töne spucken, hier werden sie respektiert. Ab und zu landet einer von ihnen im Knast. Jonas hat das Zeug zum Profiboxer, aber nicht den Elan. In der Hipster-Bar in der nahen Großstadt oder auf der Studentenparty machen er und seine Kumpel Stress, verlieben sich in Frauen, die für sie nicht infrage kommen, versuchen erst gar nicht, akzeptiert zu werden. Sie reden zwar vom Ausbruch, doch wem er gelingt, der gehört nicht mehr dazu.

David Lopez erzählt in seinem Roman über das perspektivlose, jugendliche Leben von Jonas und seinen Freunden. Dabei präsentiert er einzelene Szenen mit einer ausgiebigen Genauigkeit, die nicht bei allen im Buchclub gut angekommen ist. Die Sprache die David Lopez in seinem Roman verwendet, wird in der Diskussion als "gesprochene Sprache" betitelt. Denn die Erzählung wird in einem Jungendslang wiedergegeben, was eine gewisse Nähe zu den jugendlichen Protagonisten aufbaut, da man so, nochmal ein besseres Bild über das Leben der Jungs bekommt. Das Lesen wurde laut dem Buchclub dadurch aber auch sehr anstrengend, da dieser Jugendslang nicht für alle so einfach zu verstehen und lesen war.

Neben "Aus der Deckung" von David Lopz sind auch "Nagori" von Ryoko Sekiguchi und "Das wirkliche Leben" von Adeline Dieudonné für den Literaturpreis PRMIERE nominiert.

Man kann noch bis zum 31. März auf der Homepage des ICFA für eines dieser Bücher abstimmen.

Audiobeitrag "Aus der Deckung"

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