Albrecht Vorster hat seine Untersuchungen zum Thema "Schlaf" und was dabei mit dem Bewusstsein und dem Körper passiert in seinem Buch "Warum wir schlafen" festgehalten. Im Interview erfahren wir Näheres über die Prozesse im Gehirn, die während und vor allem durch den Schlaf stattfinden und wieso diese so wichtig sind.

Albrecht Vorster ist Biologe und Philosoph und hat am Insititut für medizinische Psychologie an der Uni Tübingen über Gedächtnisbildung im Schlaf der Meeresschnecke Aplysia promoviert. Er war auf der Suche nach dem Bewusstsein und ist auf dem Weg dorthin über den Akt des Schlafens gestolpert, der die Negation des Bewusstseins darstellt. Denn im Schlaf verlieren wir auf natürliche Weise unser Bewusstsein und Albrecht Vorster beschreibt diesen Zustand als  "ein bisschen tot". Darüber hat er das Buch "Warum wir schlafen" geschrieben und greift in 38 Kapiteln verschiedene Themen rund um das Thema Bewusstsein und Schlaf auf.

Für seine Untersuchungen hat er an den Gehirnen von Fruchtfliegen geforscht, da sich diese für eine molekulare Forschung am Gehirn sehr gut eignen. Dafür hat er das Gehirn präpariert und die Nerven vor, während und nach dem Schlaf beobachtet. Dabei greift er auch die Frage nach der ethischen Verantwortung der Wissenschaft auf und erklärt, wieso diese Art von Tierversuchen wichtig ist, welche Bedingungen erfüllt und welche Umstände gegeben sein müssen.

Im Schlaf passiert unendlich viel und Albrecht Vorster erklärt anhand fünf Prozessen, wieso wir schlafen. Das Hirn wird zunächst mithilfe von Wasser aus den Arterien "durchgewaschen", was vor Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer schützen soll. Unsere Synapsen und Nerven werden zurückgestutzt, um weiter neues aufnehmen zu können, der Hippocampus wird aktiv, welcher als eine Art "Post-It" dient. Zuletzt ist er wichtig für unser Immunsystem und unser Zucker- und Fettgleichgewicht, welcher im Schlaf reguliert wird.

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