Wahlkampf aus jugendlicher Perspektive. Was beschäftigen junge Menschen aktuell und was zeichnet die einzelnen Jugendorganisationen der großen Parteien aus? Diesen und anderen Fragen gehen Deniz Gedik (Grüne Jugend), Lara Herter (Jusos), Matthäus Bürkle (Junge Union), Irene Schuster (Junge Lieberale) und Anja Meitner von der Landeszentrale politischer Bildung nach.

Anja Meitner von der Landeszentrale für politische Bildung erklärt, dass sie in Kooperation mit dem Ring politischer Jugend arbeiten. So können sie mit Jugendorganisationen zusammenarbeiten und mit diesen ins Gespräch kommen. Sie versuchen junge Menschen zu erreichen, indem sie Programme über die Schulen anbieten.

Die Grüne Jugend begreift sich, laut Deniz Gerbik, als eine queerfeministische, antifaschistische und aktivistische Organisation, der sich unter anderem, für die Bekämpfung der Klimakrise und mehr soziale Gerechtigkeit stark macht. Beim Thema Bildung beschäftigt Deniz vorallem die Frage nach dem "danach". Schafft man den Einstieg ins Berufsleben? Und vorallem, schafft man ihn unter Pandemiebedingungen? Durch Home-Schooling und Home-Office ist eine Bildungsungerechtigkeit entstanden und dieser Ungerechtigkeit rechtzeitig entgegenzuwirken ist ihm besonders wichtig. Zum Thema Klima und Mobilität macht Deniz deutlich, dass ökologische und soziale Fragen miteinander gedacht werden müssen.

Matthäus Bürkle ist Bezirksvorsitzender der Jungen Union Tübingen und betont, dass sie unabhängig von der Mutterpartei CDU sind. Auch als Nicht-CDU-Mitglied kann man bei der Jungen Union mitwirken. Er schaut mit einem kritischen Blick auf die Corona-Politik, da vor allem junge Menschen an den virusbedingten Maßnahmen leiden. Er ist für klare Perspektiven im Bildungsbereich und das baldige Öffnen der Schulen. Im Klimabereich ist ihm klar, dass noch sehr viel getan werden muss und ist der "Fridays for Future" Bewegung dankbar, dass sie das Thema in das politische Bewusstsein gerückt haben.

Die Jusos haben damals gegen die große Koalition mobil gemacht und stehen kritisch gegenüber ihrer Mutterpartei SPD. Lea Herter, die Landesvorsitzende der Jusos, beschreibt sich und ihre Jugendorganisation als "Stimme der Generation", die mitten in der Ausbildung oder im Studium stecken. Sie kritisiert die Corona-Konzepte und mangelnde Vorbereitung auf alternative Strukturen im Bildungsbereich. Den Einstellungsstopp und die Streichung vieler Ausbildungsplätze sieht sie als große Gefahr für junge Menschen und möchte, dass Baden-Württemberg jeder Person einen Ausbildungsplatz garantiert. Beim Thema Klima betont sie, dass es wichtig sei, dass wir uns gemeinsam auf das 1,5°-Ziel konzentrieren.

Irene Schuster von den jungen Liberalen ist Landtagskandidatin für den Wahlkreis Tübingen. Sie ist Lehrerin und deshalb ist auch ihr das Thema Schule und Bildung besonders wichtig. Auch wenn sie Verständnis für den Lockdown und die Situation hat, hat man in ihren Augen, was die Vorbereitung auf pandemiebedingte Maßnahmen angeht, "den Sommer verschlafen" und erwähnt hierfür die nicht-eingebauten Luftfilteranlagen oder den Mangel an Masken für das Lehrpersonal. Als Lösung, um es aus der Krise zu schaffen nennt sie den Sieben-Stufen-Plan der FDP. Aus ihrer Sicht sollte man die verschiedenen Krisen nicht gegeneinander aufspielen und sie betont, dass es gerade jetzt sehr wichtig sei, beim Thema Klima aktiv zu bleiben und zu der Pariser Klimavereinbarung zu stehen.

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