Andre Gerland von der Universität Tübingen und Simone Reperger, Landesvertreterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Chile, haben den aktuellen Stand des gesellschafltichen Zusammenhalts in Deutschland und Chile gegenübergestellt.

Der virtuelle Vortrag fand im Rahmen des Projektes „Teilhabe Global“ des VHS-Verbandes Baden-Württemberg und in Kooperation mit dem Fritz-Erler-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung und der VHS Tübingen statt.

Was zeichnet gesellschaftlichen Zusammenhalt aus ?

Wie sieht es damit in der Realität aus?

Was sind die heutige Bedigungen einer funktionierenden Gesellschaft ?

Wie lässt sich dieser regional, national und international stärken?

Mit diesen Fragen hat man sich in der Veranstaltung „Gesellschaftlicher Zusammenhalt aus deutscher und chilenischer Sicht“ beschäftigt. Andre Gerland brachte dabei die deutsche Sicht ein und Simone Reperger die chilenische.

Soziale Beziehungen, Gemeinwohlorientierung und Verbundenheit sollten miteinander einhergehen um gesellschaftlichen Zusammenhalt erschaffen zu können. Dabei spielt das Vertrauen an Politik und Mitmenschen eine große Rolle.

Doch so einfach ist das mit dem Vertrauen nicht, vor allem nicht in Chile. Denn da herrscht seit Oktober 2019 Ausnahmezustand. Die Erhöhung der Fahrkartenpreise für öffentliche Verkehrsmittel brachte das Fass zum überlaufen und löste bei den BürgerInnen endgültig große Frustation gegenüber dem herrschenden System aus, welche sich auch auf die soziale Teilhabe und den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft auswirkt. Die Kluft zwischen arm und reich wurde immer größer und Güter wie Bildung und Wasser wurden zu einem Luxusgut.

Während die chilenische Regierung nichts bzw. nicht viel gegen die Unzufriedenheit der Menschen unternimmt, haben wir hier in Deutschland und vor allem in Tübingen, das Glück, dass der Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt und diverse Maßnahmen getroffen werden, um diesen zu unterstützen und voranzutreiben. Jedoch stellt auch in Deutschland die Armut ein Problem dar und gefährdet, neben Jugendarbeitslosigkeit und Überalterung, den Zusammenhalt.

Ein wichtigen Schritt in die richtige Richtung kann aber jede*r von uns schon mal machen. Nämlich das "Sich-Auseinandersetzen" mit und dem vermeintlich Fremden begegnen. Um das zu ermöglichen hat Tübingen Räume wie das Weltethos-Institut geschaffen oder plant verschiedene Aktionen, bei denen jede*r mitmachen kann.

Audio Beitrag

Download (23,49 MB)
GesellschaftlicherZusammenhalt_final.mp3